Die deutsche Linke kommt zu spät in der Klimakrise an – und sie schleppt immer noch anachronistischen ideologischen Ballast mit sich.
Ich finde, du hast viele gute Gedanken, aber ich habe dann doch ein paar Problem mit dem Text.
Der Begriff “Klimagerechtigkeit”/“climate justice” wurde weder von der Linkspartei erfunden noch popularisiert.
Dass die Linkspartei mit Klimapolitik bisher hadert, ist ja bekannt. Bisher war ich bin eigentlich ganz froh, dass Wissler und Rackete das Thema besetzen (wollen). Das wäre ein massiver Fortschritt gegenüber der bisherigen Gas-und-Kohle-Partei.
Die Grünen verlieren sich oft in (scheinbaren) Zwängen und sind höchstens zaghaft kapitalismuskritisch, alle anderen Parteien versagen bei dem Thema nahezu komplett. Eine parlamentarische Opposition, die in Richtung Klimaschutz arbeitet, wäre mir also definitiv willkommen.
Die Ausgestaltung der Klimapolitik durch die Linkspartei, wie du sie beschreibst, finde ich aber auch wenig sinnvoll. (Ich bin aber auch nicht besonders tief im Thema Klimapolitik der Linkspartei, weshalb ich nicht ganz beurteilen kann, wie viel deiner Deutung sich mit meiner decken würde. Auf Quellen habe ich gerade keine Lust, lieber erst mal Meinung rausposaunen.^^)
Ich möchte aber auch widersprechen, dass es sich bei der Klimakatastrophe nicht auch um ein Verteilungsproblem handelt: Die große Mehrzahl der Menschen wird hungrig gehalten, teils wörtlich hungrig, um der Ressourcenverschwendung einen scheinbaren Sinn zu geben.
Auf globaler Ebene meint Klimagerechtigkeit, dass reiche Metropolregionen die Hauptlast der Klimakrise und der Dekarbonisierung tragen sollen, um so die geschundene Peripherie zu entlasten und zu unterstützen.
Soweit richtig, aber
Die Klimakrise wird als der große Katalysator angesehen, der eine Umverteilung von Reichtum von oben nach unten ermöglichen solle – sowohl innerhalb der eigenen Gesellschaft, wie auch weltweit zwischen Zentren und Peripherie
Hier interpretierst du den Begriff falsch. Es geht nicht um Umverteilung von Geld, sondern um drastische Reduzierung von Treibhausgasen in reichen (nicht nur Metropolen-) Regionen. Also im “globalen Norden”, in den “Industrienationen”. Ohne irgend etwas umzuverteilen. Einfach weniger. Weniger Wirtschaft. Weniger Konsum. Ärmere Regionen können das nicht, denn die haben ja ohnehin nichts was sie reduzieren könnten.
Die Klimakrise ist eine Systemkrise, die zwangsläufig die Systemfrage aufwirft.
Stimmt. Undmda traut sich niemand ran, weil “Wachstum” als tödlicher Fetisch. Was wir brauchen ist Schrumpfung.
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