Eigentlich zur Körperpflege gedacht, wird Deospray derzeit von Jugendlichen als “Mutprobe” missbraucht. Vor Herzversagen und weiteren lebensgefährlichen Folgen warnen Experten.

  • DasRubberDuck@feddit.de
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    10 months ago

    Konsequenz: Ich darf demnächst nur noch Deo in Pumpsprühflaschen kaufen, weil die Jungs in der 8b Ihre Mutprobe bei TikTok reingestellt haben und das jetzt alle nachmachen?

    • lol3droflxp@kbin.social
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      10 months ago

      Fände ich sogar besser. Oder man nimmt gleich einen Roller, weniger geht daneben und besser für die Umwelt.

      • SickPanda@lemmy.world
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        10 months ago

        Roller sind durch den hautkontakt Unhygienisch und durch den großen Plastikanteil sogar schlecht für die Umwelt. Deoflaschen sind zum Großteil aus Alu welches sich zu 100% wiederverwenden lässt.

    • letmesleep@feddit.de
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      10 months ago

      Hätte das Vorteile bei der Umweltbilanz? Die Aerosoldosen dürften ja sehr viel aufwänder herzustellen sein als eine dünne Plastikflasche.

      • DasRubberDuck@feddit.de
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        10 months ago

        Sind Alu Dosen nicht komplett recycelbar? Müsste man mal genau schauen. Und bei den Treibmitteln stellt sich auch die Frage wie Scheiße die für die Umwelt sind.

        • letmesleep@feddit.de
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          10 months ago

          Klar sind die recyclebar. Aber das sind Plastikflaschen auch. Mittlerweile wird in Deutschland sogar der größte Teil des Plastiks recyclet. Pumpsprays kann man generell sogar nachbefüllen.

          Das mit den Treibmitteln ist eigentlich einfach: Da drin ist eine Mischung aus Propan und Butan. Die sind für das Klima 3-mal schlimmer als CO2. Ich finde jetzt allerdings keine genauen Daten wie viel vom Inhalt wirklich Treibmittel ist. Beim Druckluftspray (in denen ist keine Luft, sondern auch nur Butan-Propan) von der Bauhaus-Eigenmarke sind es 0,5g/ml. Eine Deo-Aerosoldose zu leeren dürfte also irgendwas im niedrigen dreistelligen Grammbereich an CO2-Äquivalent erzeugen. Entspricht also einem Kilometer Autofahrt oder so.

          • r_wraith@discuss.tchncs.de
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            10 months ago

            Mittlerweile wird in Deutschland sogar der größte Teil des Plastiks recyclet.

            Hast Du da Zahlen? Denn ich habe das genaue Gegenteil gehört (zB hier: . https://www.ardmediathek.de/video/ndr-dokfilm/plastik-die-recycling-luege/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8zNWM5MzkzZi0yODNiLTQ4YWEtODBkYy0zYzk2MTA0NmMxMTQ). Da wurde gesagt, dass man aufpassen muss, denn aller Plastikmüll, der ins Ausland “zum Recyclen” verschifft wird und dann in Indonesien auf eine Müllkippe gekippt wird, gilt hier als “recycelt”.

            • letmesleep@feddit.de
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              10 months ago

              Klar. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/194573/umfrage/recyclingquote-von-abfall-in-deutschland/ https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertung-entsorgung-ausgewaehlter-abfallarten/kunststoffabfaelle#kunststoffe-produktion-verwendung-und-verwertung

              Im Jahr 2021 wurden 99,4 % aller gesammelten Kunststoffabfälle verwertet:

              Von den 5,67 Millionen Tonnen (Mio. t) Gesamt-Kunststoffabfällen wurden 1,98 Mio. t, oder 35 % werk- und rohstofflich/chemisch genutzt. 3,66 Mio. t oder 64,4 % wurden energetisch verwertet – 2,13 Mio. t davon in Müllverbrennungsanlagen, 1,53 Mio. t ersetzten als Ersatzbrennstoff fossile Brennstoffe etwa in Zementwerken oder Kraftwerken.

              Auf Müllkippen landet also praktisch gar nichts mehr. Verbrennen ist kein richtiges Recylclen, aber Kunstoff ist im Endeffekt auch nur ein fossiler Brennstoff. Also schon mal nicht schlimmer als z.B. Kohlekraftwerke.

              Bei Kunstoffverpackungen (das, was in die gelbe Tonen gehört), liegt die Recyclingquote bei 65,5%. (ja, lobby-quelle, aber hier gibt es gesetzliche Vorgaben, die Zahl wird stimmen).

              Das Narrativ mit “Recyling funktioniert nicht”, ist mittlerweile eigenltich nur noch eine Ausrede für Menschen die zu faul für Mülltrennung sind. Vor 20 Jahren wäre es zutreffend und wichtig gewesen, aber da hat das fast niemand erwähnt. Heute funktioniert das Recycling und es wird gejammert.

              • ebikefolder@feddit.de
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                10 months ago

                Auf Müllkippen landet in Deutschland praktisch überhaupt nichts mehr, weil so gut wie alles verbrannt wird. Nur Reste aus Müllverbrennungsanlagen und unverbrennbares wie Bauschutt werden heute noch deponiert.

              • r_wraith@discuss.tchncs.de
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                10 months ago

                Sorry, jetzt kannst Du mir natürlich vorwerfen kleinlich zu sein, aber

                Verbrennen ist kein richtiges Recylclen, aber…

                Zusammen mit

                nur noch eine Ausrede für Menschen die zu faul für Mülltrennung sind

                kommt irgendwie nicht so gut rüber.

                Zum Export von Plastikmüll:

                Deutschland exportierte 2022 etwa 734.000 Tonnen Plastikabfälle
                Quelle NABU

                Da auch die als “recycelt” gelten, müssen wir die wohl leider von den 1,98 Mio Tonnen recyceltem Kunststoff abziehen. (Verschiedene Jahre, ich weiß aber ich denke die Zahl wird sich nicht so sehr geändert haben.) Damit sinkt die Recycling-Quote schon Mal deutlich auf knapp 25%.

                Anders, als in dem Post weiter oben behauptet, wird also gerade nicht der “Großteil” des Plastikmülls in Deutschland recyclet.

                Kunstoff ist im Endeffekt auch nur ein fossiler Brennstoff

                Klar. Genau wie Gold auch nur irgendein Metall ist. Nein, Kunstoffe sind teilweise hochkomplexe Kohlenwasserstoff-Verbindungen, die wir bisher nur aus Erdöl gewinnem können. Die zu verbrennen, weil sie gut brennen, ist einfach Schwachsinn.

                • letmesleep@feddit.de
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                  10 months ago

                  nur noch eine Ausrede für Menschen die zu faul für Mülltrennung sind

                  Das ist der Kontext, in dem ich das auf Reddit leider viel zu often gelesen habe. Genau wie dieses unsägliche “ich kann nichts dafür, das sind die Konzerne” (ja, die Hauptschuldigen sitzen in Vorständen und Parlamenten, aber das macht die Mitläufer nicht unschuldig). Deshalb reagiere ich da mittlerweile ziemlich gereizt, wenn ich das höre. Wenn das hier nicht angebracht ist, freue ich mich natürlich.

                  Das mit den Exporten zum Teil wirklich ein Problem. Du solltest dir allerdings die Zielländer ansehen. Die Hälfte geht in Nachbarländer, in denen ähnliche Standards gelten wie hier (und wir improtieren auch viel Müll aus diesen Ländern, es gibt halt offene Grenzen und EU weite Ausschreibungen). Außerdem steht nirgendwo, dass sich die 734k Tonnen nur auf Recycling beziehen. Hiernach werden aus Deutschland rund eine Million Tonnen Abfall zur Verbrennung exportiert. Damit ist nicht nur Plastik gemeint, aber es scheint schon so, also müsstest du den größten Teil der 734k Tonnen auf den Verbrennungsteil anrechnen.

                  Größenordnungsmäßig werden die offiziellen Zahlen also stimmen.

          • DasRubberDuck@feddit.de
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            10 months ago

            Ich glaub dann sind die Treibmittel das entscheidende. Bei ner Aludose hast du oben noch den Sprühkopf der ja auch aus Kunststoff ist.

            Joar. Jetzt nur noch die Industrie zwingen ausschließlich Pumpsprays zu verkaufen, dann ham wir’s. Wer von uns übernimmt das?

            • letmesleep@feddit.de
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              10 months ago

              Ich glaube die Dose ist schlimmer, aber es könnte nah beieinander liegen.

              Zunächst: Beim Treibmittel gibt es auch Alternativen. Mit Propan-Butan bekommt man nur halt besonders viel in die Dose. Die Hersteller würden sich vermutlich freuen wenn da jemand echte Druckluft vorschreibt.

              Aber ich bin echt nicht sicher, ob das Treibmittel das Hauptroblem ist. Zunächst verbraucht Aluminium recht viel Energie bei der Herstellung (allerdings werden die Hütten gern neben Wasserkraftwerke gesetzt). Dann kann es zwar recyclet werden, aber natürlich nicht zu 100% und das Zeug muss ja in jedem Fal geschmolzen werden. Ich finde gerade keine Wert für Aerosoldosen, aber selbst eine klassische Getränkedose scheint um die 100g an CO2-Äquivalent zu verursachen. Die Hersteller behaupten 148kg pro 1000l Getränk. . Aber Deos sind halt in Druckbehältern. Da ist also ein Vielfaches an Material und Aufwand notwendig.

  • Apfelgriebs@lemm.eeOP
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    10 months ago

    Hört sich vielleicht drastisch an, aber manchmal gilt eben auch: Lernen durch Schmerzen