Chinesische Dumpingpreise drohen den aufziehenden Boom der Solarindustrie zu beenden. Die europäischen Hersteller rufen die Politik zu Notkäufen und Importstopps auf.
Solar boomt in Deutschland wieder. Das könnte man jedenfalls meinen. Gerade erst wurden die deutschen Ausbauziele für Solarenergie erreicht, drei Monate vor Jahresende. Nur passen diese guten Nachrichten für die Energiewende schlecht zu dem Notruf, den die europäische Solarindustrie kürzlich nach Brüssel abgesetzt hat.
In Europas Häfen, vor allem Rotterdam, stapeln sich gigantische Mengen an Solarmodulen aus China, schreiben 40 Hersteller aus Europa in einem Brief an die EU-Kommission. Bis zum Ende des Jahres würden es 120 Gigawatt an Kapazität sein – doppelt so viel, wie Europa im ganzen Jahr voraussichtlich installiert. Die Folge: Die Preise für Module sind um 35 Prozent gefallen. “Wenn nichts geschieht, werden viele europäische Hersteller substanzielle Schwierigkeiten bekommen, in manchen Fällen sogar pleitegehen”, heißt es in dem Brief.
[…]
Der große Witz ist ja, dass die Zwangsarbeit die Module nicht auf direktem Wege günstiger macht. Zwangsarbeitys tendieren naturgemäß dazu, weniger gern und weniger ordentlich zu arbeiten. Die Zwangsarbeit ist aber die Vorbedingung dafür, dass der chinesische Staat Subventionen gibt. Die Firmen nehmen uigurische Zwangsarbeitys einerseits aus patriotischen Gründen (als guter Konzern will man bei der Umerziehung mithelfen) und andererseits aufgrund der Subventionen. (An die Quelle, wo ich das gelesen hatte, kann ich mich gerade nicht erinnern. Verzeiht.)