Der Entwurf sieht vor, dass diese Autos nur mit vollständig klimaneutralen E-Fuels betankt werden dürfen. Es geht also nicht nur darum, dass die E-Fuels nur genauso viel CO₂ freisetzen, wie vorher bei ihrer Herstellung der Luft entzogen wird. Es muss zudem auch die gesamte Lieferketten von der Herstellung des E-Fuels über den Transport bis zum Verbrauch CO₂-neutral sein.

Zudem müssen die Hersteller sicherstellen, dass die Autos nicht mit anderen Kraftstoffen gestartet werden können.

  • Opafi@feddit.de
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    1 year ago

    Was passieren wird: die Emissionen von Herstellung und Lieferkette werden konservativ geschätzt und der Hersteller wird über irgendein fadenscheiniges Programm alle Treibhausgase zu fuffzig Cent die Megatonne “ausgleichen”. Nachdem das Amtsgericht Köln entschieden hat, dass das zählt, springen die Ölmultis auf den Zug auf und gleichen ihre kompletten Emissionen ebenfalls aus. Brent zählt danach als klimaneutral, weil ein paar brasilianische Palmölplantagen ihre Biomasse als Ausgleich anbieten und Shell denen drei Frontlader inklusive lebenslangem Treibstoff zukommen lässt. Der Tankstutzen für diese klimaneutralen Kraftstoffe ist inkompatibel zu dem bestehenden Loch und Nachrüstungen werden vom TÜV nicht anerkannt, so dass jeder ein neues Auto braucht. Mensch Meier schimpft auf die Grünen, dass er seinen treuren Dodge Ram von '26 gegen das Modell von '32 tauschen muss aber freut sich insgeheim doch irgendwie über die schicke Karre, die außerdem drei Liter mehr Hubraum hat. Die CDU ist erschüttert, dass die Deiche brechen und Hamburg untergeht, aber für die Emissionen aus Südafrika kann man ja nun mal auch nichts und außerdem die Grünen! Alle sterben, the end.

    • federalreverse-old@feddit.de
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      1 year ago

      Das ist sehr schön negativ. Aber ich glaube, dass sich Elektrofahrzeuge durchsetzen werden, sobald der Kaufpreis gleichzieht. Und das wird in nicht so vielen Jahren passieren, wahrscheinlich als Nebenwirkung neuer Batteriechemien wie der Natrium-Ionen-Zellen.

      E-Fuels hingegen bleiben naturgemäß teurer als Strom, da sie unter großen Verlusten mit Strom hergestellt werden. Entweder braucht man für E-Fuels dauerhaft massiv Förderung oder das setzt sich nicht durch.

      Wenn die Anti-E-Argumente “hoher Kaufpreis”, “kein Gebrauchtmarkt” und “mittelmäßiges Ladenetz” weg sind, dann gibt es kaum mehr relevante Argumente für Verbenner. (Die Scheinargumente “Reichweitenangst”, “Emotionalität”, “Brände”, “Lithium ist selten”, “kongolesisches Kinderkobalt ist alternativlos”, “E-Autos fahren mit 100% Kohlestrom” wird die Realität von allein in die Tonne kloppen.)

      Aber: Schon heute setzen Ölkonzerne vermehrt auf Plastik, um Öl loszuwerden. Und es ist wichtig, diese Konzerne auch dort zu bekämpfen.

      • Sodis@feddit.de
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        1 year ago

        Es wäre dennoch schön, wenn Verbrenner ersatzlos verschwinden würden (Fahrrad, ÖPNV), statt von E-Autos ersetzt.

      • Opafi@feddit.de
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        1 year ago

        Ich hab deinem Kommentar jetzt ein paar mal gelesen und weiß immer noch nicht, wogegen du da eigentlich argumentierst. Dieses “aber” da am Anfang legt ja irgendwie nahe, dass das, was danach kommt, im Gegensatz zu meinem Text steht. Und dann kommt so Kram pro eAuto und kontra eFuels… Und ich hab keine Ahnung wo da der Zusammenhang zu dem ist, was ich geschrieben habe.

        • federalreverse-old@feddit.de
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          1 year ago

          Ich sage, dass E-Fuels schon aus wirtschaftlichen Gründen im Straßenverkehr keinen Markt haben werden, weil sich batterieelektrische Fahrzeuge sowieso durchsetzen werden (wenn sie nicht massiv behindert werden). Die Idee, dass Leute sich über verschieden große Tankstutzen aufregen ist zwar lustig, aber aller Wahrscheinlichkeit wird es den zweiten Tankstutzen nie geben, weil vorher genug Leute festgestellt haben, wie krass sinnlos das ist.

          Das Thema, dass Erdöl (oder E-Fuels) als klimaneutral verkauft wird ist damit für den Straßenverkehr in absehbarer Zeit kaum relevant. Vorerst relevant bleiben Erdöl/E-Fuels bei Flugzeugen und bei Schiffen, solange Batterien nicht die benötigte Energiedichte für einen Umstieg bieten.1 Und Erdöl bleibt relevant als Grundstoff für Plastik.


          1 Es gibt aber mittlerweile Tests batteriebetriebener Kurzstreckenflugzeuge. Auch ein batteriebetriebenes Kurzstrecken-Containerschiff existiert mittlerweile irgendwo in China. In Norwegen wurden Postschiffe auf elektrische Antriebe umgestellt. Sofern es noch ein paar wesentliche Verbesserungen bei Batterien gibt, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es letztendlich so gut wie keinen Markt für Wasserstoff-/E-Fuel-Lösungen im Transportbereich gibt.

      • taladar@feddit.de
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        1 year ago

        E-Fuels werden aber mit Industrie-Strom Preisen hergestellt und E-Autos werden Privatpersonen-Strompreise verwenden.

        • federalreverse-old@feddit.de
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          1 year ago
          • Der Unterschied ist massiv: Mit E-Autos verwendet man ~75% des Stroms für den Antrieb, mit E-Fuels eher ~15% des Stroms. (Derzeit. Es kann bestimmt alles noch ein Stück verbessert werden, aber sicher nicht so, dass sich das ausgliche. Ich bin mir außerdem nicht mal sicher, ob bei den E-Fuels damit gerechnet wird, dass das CO2 aus Luft eingefangen wird oder ob damit gerechnet wird, dass es aus Kraftwerksabluft kommt.)
          • Der Großteil der E-Fuels wird mit Schiffen importiert werden. Das heißt, ein gehöriger Teil der E-Fuels wird auch noch auf dem Transportschiff verbrannt. (Auch das ist bei den 15% nicht eingerechnet.)
          • Der Strompreis wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein ganzes Stück nach unten gehen, sobald das deutsche/europäische Verteilnetz steht. Erneuerbare Energien an sich sind billig, der Kostenfaktor ist eher, sie zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen.
          • Ein wesentlicher Teil der Menschen wird PV-Platten auf dem Dach haben und damit kommt man auch als Privatperson in 3/4 des Jahres auf sehr günstige Strompreise. Die Regelungen für Mieter müssen da natürlich besser werden, aber die Ampel hat da zumindest schon ein bisschen dran gefeilt.