Das Vermögen weltweit bleibt ungerecht verteilt. Die reichsten zehn Prozent weltweit verfügen über 85 Prozent des globalen Vermögens - im Schnitt 270.000 Euro.

  • Killing_Spark@feddit.de
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    1 year ago

    Es geht dabei auch darum, wer etwas ändern kann. Der Mensch, der jeden Tag zur Arbeit pendeln muss, tut das auch wegen systemischen Umständen, gegen die er alleine wenig tun kann, außer darauf hinweisen: Wir sind die 10% die etwas ändern müssen. Im Gegensatz zu den oberen 1% oder 0.1% die tatsächlichen systemischen Wandel treiben können. Bessere Öffis, Homeoffice, Wärmepumpenförderung zusammen mit Ausbau der Erneurbaren, fahrradfreundlicherer Verkehr, etc etc senken den Ausstoß signfikant, sind aber für den “normalen” 10%'ler oft außerhalb seiner wirkgewalt.

    Hab ich das geträumt, dass ich darauf eingegangen bin, warum die kleinen Fische nur begrenzt etwas ausrichten können abgesehen von “auf die großen Fische zeigen” damit die großen Fische die Änderungsmöglichkeiten für die kleinen Fische überhaupt ermöglichen?

    • hh93@lemm.ee
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      1 year ago

      Wenn man was ändern will kann man das zumindest mal über die Wahlentscheidung machen.

      Gerade die Leute die mit “die 10%” argumentieren sind aber sehr häufig die gleichen die auch mit “aber China” argumentieren und am besten gar keine Änderungen umgesetzt haben wollen die sie dazu bringen könnte nicht mehr mit dem Auto überall hinfahren zu können.

      Das Problem ist halt dass man sich der eigenen Privilegien und damit auch der eigenen Mitschuld bewusst werden muss und das halt unangenehm ist.

      Sieht man ja daran wie inzwischen selbst die Wettermoderatoren aktiv bedroht werden weil sie darauf hinweisen wie die Klimazusammenhänge diese Wetterlagen und Phänomene begünstigt haben. Oder wie den Leuten bei der letzten Generation die Sicherung durchbrennt wo man in Städten doch eh ständig im Stau steht nur wird einem da halt der Spiegel vorgehalten dass man selbst Teil des Problems ist.

      Klar kann man als einzelner nicht viel bewegen aber zumindest das Bewusstsein sollte da sein dass man Verantwortung hat und sich nicht dagegen stellt wenn etwas geändert werden soll. Und dieses Argument geht ja explizit in eine Richtung die jegliche Verantwortung von sich wegschieben will (weshalb ich darauf aufmerksam machen wollte dass das mit diesem 10%-Argument eben nicht greift und man gefälligst hinterfragen sollte ob man selbst bereit ist an dieser Unwucht was zu ändern als Teil dieser 10% auf die man eben noch geschimpft hat)

      • Killing_Spark@feddit.de
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        1 year ago

        Alles was du sagts ist richtig, man kann aber gleichzeitig

        1. hinterfragen sollte ob man selbst bereit ist an dieser Unwucht was zu ändern als Teil dieser 10% auf die man eben noch geschimpft hat
        2. Auf die 1% einwirken, sowohl durch Wahlen, aber auch in jeder anderen Form, da sie eine deutlich größere Verantwortung und Wirkmöglichkeit haben

        Das Argument der oberen 10% gilt auch innerhalb der global gesehenen oberen 10%, also für die globalen oberen 1%

        • hh93@lemm.ee
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          1 year ago

          Und damit drehen wir uns im Kreis - die Millionäre in den 1% schimpfen dann auf die Milliardäre in den 0,1% in Form von Murdoch, Musk, Gates, Buffet, etc. und ändern an sich auch nichts…

          Das ist halt echt einfach nur ein infantiles “ich bin nicht Schuld” statt mal erwachsen zu werden und mit dem was man kann (Rad/ÖPNV statt Auto auch wenn’s mal 5min länger dauert oder es beim Radfahren regnet, Parteien wählen die aktiv was verändern wollen und sich nicht von “die wollen dir das Schnitzel klauen” einfangen lassen, nicht mehr jedes Jahr in den Urlaub fliegen sondern ggf. auch mal Interrail/Nachtzüge oder gar Urlaub in Deutschland versuchen, Vegetarisch essen um damit die Notwendigkeit für Weniger fleischlastige Gerichte durch Nachfrage zu verstärken)

          Es ist ja nicht so dass man nichts ändern könnte - jedes bisschen hilft und wenn sich jeder nur hinstellt “ich muss ja nichts ändern weil die da oben” dann ändern die da oben auch nichts. Man kann viele der Änderungen ja politisch auch erst dann angehen wenn ein guter Teil der Gesellschaft da schon demonstrativ hinter steht - ansonsten kann man seinen Job als Politiker wohl an den Nagel hängen. Jedes bisschen Nutzung der Bahn oder nicht-bestellen von Fleisch zu gunsten von alternativen oder nicht-fliegen macht einen Unterschied wenn es nur ausreichend viele Leute machen.

          • Killing_Spark@feddit.de
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            1 year ago

            Überließt du eigentlich absichtlich, dass ich dir Zustimme, dass jeder in seinem Rahmen was machen sollte? Mein Punkt ist doch nur, dass das Argument, dass die oberen 10 Prozent der jeweiligen Gruppe die man betrachtet im Zweifel immer mehr Einfluss auf das Problem und Möglichkeiten haben zur Lösung beizutragen, valide ist. Unabhängig davon wie man sich nun konkret selber verhält. Dass sich viele Leute parallel auch infantil verhalten und aus Trotz und Gmütlichkeit nichts ändern wollen ändert daran nichts.

            Abgesehen davon:

            “Jedes bisschen hilft” stimmt, aber der Glaube dass es reicht, wenn wir alle ein bisschen mehr Bahn fahren, ein bisschen weniger Fleisch kaufen oder weniger in den Urlaub fliegen ist naiv. Das sind alles Sachen die passieren müssen im Rahmen einer Transformation, die insbesondere die Menschen mit echter Entscheidungsgewalt anführen müssen. Ohne diese Transformation sind das Tropfen auf den heißen Stein.

            Man kann viele der Änderungen ja politisch auch erst dann angehen wenn ein guter Teil der Gesellschaft da schon demonstrativ hinter steht - ansonsten kann man seinen Job als Politiker wohl an den Nagel hängen.

            Das ist ein Verständnis von Politik das weit verbreitet ist. Wir sind anscheinend von einer Politik die Gestalten soll, die dem Volk den langfristig richtigen Weg aufzeigen und erklären soll übergegangen zu einer Politik, die sich von den kurzfristigen Wünschen und Bedürfnissen der Wirtschaft, und damit vor allem der Menschen in den oberen Schichten, leiten lässt. Insofern finde ich den Ruf nach “das in Wahlverhalten ausdrücken” geradezu zynisch, als gäbe es eine Partei die sich traut gegen die kurzfristigen Interessen der Wirtschaft zu handeln, oder auch nur genug Wähler die diese Partei mit ihrer Stimme legitimieren würden.

            • hh93@lemm.ee
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              1 year ago

              Es gibt zumindest Parteien die es immer wieder versuchen kleinere Änderungen durch zu drücken die aber von den anderen immer maximalen Gegenwind bekommen.

              Und etwas für’s Fahrrad zu machen ist nunmal einfacher wenn sich da 1000e Leute für aussprechen und regelmäßig für protestieren - ohne offenes zur Schau stellen und Radfahrer die trotz beschissener Infrastruktur alles mit dem Rad machen wären wir da noch nicht annähernd so weit. Wenn immer weniger Leute das Auto nutzen ist es leichter dafür höhere Kosten oder gar verbote um zu setzen.

              Wir sind 16 Jahre von Merkel regiert worden - da war es ja die ganze Zeit so dass man bloß keine größeren Anpassungen machen wollte - und jetzt muss die aktuelle Regierung den Rückstand aufholen und uns beim Heizen auf ein Level mit vergleichbaren Ländern holen aber da gehen dann gleich alle auf die Barrikaden weil es ja den eigenen Lebensstandard angreifen könnte - und die Leute die da am lautesten schreien sollten ja eigentlich die mit dem Haus sein und das ist definitiv Teil der globalen 10% und hat durch das Eigentum auch die Verpflichtung die damit einhergeht übernommen.

              Es braucht halt leider (dadurch dass die Leute nach 16 Jahren CDU so eine Angst vor Veränderung haben und durch die Macht von Axel Springer) eine Grasswurzelbewegung für fast alle größeren Dinge um den Leuten die Angst haben auf zu zeigen dass es durchaus möglich ist dass sich etwas ändert aber man damit trotzdem gut leben kann.

              Wenn nicht jeder einzelne sein Möglichstes tut an allen möglichen Ecken ein zu sparen und damit andere Leute überzeugt das gleiche zu tun haben wir einfach keine Chance mehr. An der AFD sieht man ja schon sehr gut dass jeder 5. So viel Angst vor dieser Veränderung hat dass er lieber mit Nazis ins Bett geht als sich ein zu gestehen dass man ja was ändern müsste

              Ich glaube einfach dass dieses “die da oben” ein fundamental falsches argument ist und selbst wenn die 1% noch schlimmer sind als die 10% und die 0,1% sogar noch schlimmer dann befreit das uns immer noch nicht davon unser Möglichstes zu unternehmen um der Politik einen Weg auf zu zeigen.

              Dass sich ein Politiker hinstellt und Maßnahmen ergreift die nur die 0,1% treffen ohne dabei alle mit einzubeziehen ist utopisch - und wenn durch so eine Maßnahme die Privatjets unbezahlbar macht plötzlich auch der Linienflug für die meisten zu einem enormen Luxus wird weiß ich schon dass der Politiker der das erlässt Massen an Hassmail und Drohungen bekommen wird nachdem die Bild wochenlang dagegen eine Kampagne gefahren hat.

              Die Zeit sich zurück zu lehnen und einfach drauf zu hoffen dass die Politik es schon von alleine richten wird ist einfach vorbei

              • Killing_Spark@feddit.de
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                1 year ago

                Ich glaube einfach dass dieses “die da oben” ein fundamental falsches argument ist und selbst wenn die 1% noch schlimmer sind als die 10% und die 0,1% sogar noch schlimmer dann befreit das uns immer noch nicht davon unser Möglichstes zu unternehmen um der Politik einen Weg auf zu zeigen.

                Ich glaube, dass es ein fundamentales Problem ist, dass “wir” der Politik den Weg aufzeigen sollen.

                Die Idee war mal, dass wir Volksvertreter wählen, damit die sich mit den komplizierten Themen beschäftigen können, für die man in seinem Alltag neben der Arbeit eigentlich keine Zeit hat. Die finden dann angemessene Lösungen (je nach Geschmacksrichtung der Parteifarbe mglw. verschieden) und präsentieren sie den Wählern mit der jeweiligen Erklärung, warum diese Lösung mit ihren Abwägungen zwischen Vor- und Nachteilen angemessen ist.

                Die Idee ist eigentlich nicht, dass die Volksvertreter von den Bürgern den Weg aufgezeigt bekommen müssen, weil sie sonst gegen die langfristigen Interessen der Bürger handeln.