Ich verlange ja gar nicht, dass jeder sofort vegan lebt. Ich freue mich auch schon über kleine Veränderungen im positiven Sinne. Aber selbst die minimalisten Veränderungen sind SO schwer zu erreichen.
Letztens noch mit jemandem gesprochen. Irgendwie kam dann das Thema Fleischkonsum auf. Er:“ich esse ja sowieso immer NUR das gute Fleisch von der Metzgertheke. Und ich mach sogar zwei vegetarische Tage pro Woche” Ich:“aber du isst doch zwei Mal täglich Wurst?! Machst du das jetzt nicht mehr?!” Er:“ja Wurst ist ja kein Fleisch, ich meinte jetzt halt eher so Tage ohne Steak und sowas”
Irgendwie ein typisch männliches Phänomen - es sind auch größtenteils Männer, die teilweise sogar zum Trotz noch mehr Fleisch essen, weil sie Umweltschützer so sehr hassen. Frauen sind für das Thema Fleischverzicht meiner Erfahrung nach deutlich empfänglicher …
Hm, kann ich - aus meiner Bubble - nicht bestätigen. Bei mir auch immer nur: „wir holen nur Bio und wenn dann vom Metzger! Außer wenn man mal ne Party macht, dann kann man das ja gar nicht bezahlen, haha!“
Arbeitskollegin am Telefon nachdem ich Sie gefragt hab ob sie zum Mittagessen ne Präferenz hat was vegetarisch o.ä. Angeht: „um gottes willen nein!“
Andere Arbeitskollegin: „die Kinder in der Kita brauchen Fleisch, das ist wichtig, das gehört zu einer guten Ernährung dazu!“
Den einzige Unterschied den ich ausmachen konnte ist, dass Männer eher offensiver reagieren, ala „jetzt erst recht! ICH esse Fleisch wie es mir passt, das ist meine Freiheit! Und das sag ich dir ungefragt weil ich zufällig euer Gespräch über Tofu mitbekommen habe!!!“
Manchmal nimmt’s aber auch komische Züge an. Im Urlaub mit 3 Freunden, einer seit einiger Zeit vegetarisch, meine Frau seit ihrer Kindheit Vegetarierin, ich nahezu vegetarisch wegen meiner Frau (ich bin zu faul doppelt zu kochen… und seit neuesten btw ernähre ich mich auch „voll“ vegetarisch und mache keine Ausnahmen mehr): wir waren in Belgien, nahe der französischen Grenze und haben uns relativ gesittet über tierwohl/leid unterhalten. Irgendwann meint der eine Kollege dass es ja gut wäre dass man in Frankreich noch gänsestopfleber kaufen kann weil die ja so gut schmeckt und es ein absolutes Unding wäre dass des in so vielen europäischen Ländern verboten ist. So einfach aus dem nix. Und dann wurd der auch sauer weil wir alle etwas komisch geguckt haben…
Um zwischen Bubble und Realität zu unterscheiden hilft in der Regel ein Blick auf Statistiken. Und da kann man sehen dass Männer mehr Fleisch konsumieren.
Ich habe es auch schon miterlebt dass Männer damit aufgezogen wurden dass sie beim Grillfest etwas vegetarisches oder veganes mitgebracht haben. Meistens über ihre Freundinnen/Frauen: “Ist deine Neue etwa Veganerin lol?”, “Macht dir deine Frau nix gescheites mehr zu essen rofl?”.
Das ganze Grillthema ist mit sehr fragwürdigen Geschlechter Klischees verbunden…
Ich finde die kulturelle Prägung ist bei Männern stärker aufs Fleischessen getrimmt. So Sachen wie “von Salat wird der Bizeps schwach” zeigen, dass Männlichkeit mit Fleischkonsum verbinden wird. Ich habe aich schon mehrfach erlebt, dass im Restaurant Männer komische Kommentare abbekommen haben, wenn sie einen Salat bestellten, oder demonstrativ erstmal nach den “richtigen” Fleischgerichten gesucht wird.
Das hat sich inzwischen gebessert, ist aber noch immer ein Thema. Bei Frauen spielt kulturell auch rein, dass sie in klassischen Ernährerrollen ja ihren Männern “was Richtiges” also Fleisch auftischen müssen. Sonst wird ihnen fehlende Fürsorge unterstellt.
Bekannte die immer wieder erwähnt das sie ja kaum noch Fleisch isst, isst fast jeden Tag Fisch.
Isst sie deutlich weniger Fleisch als vorher? Das muss sich ja nicht ausschließen.
Sie hat das Fleisch durch den Fisch ersetzt.
Christenlogik
Uff.
Gibt interessante Forschung dazu. Häufig werden Menschen, die kein Fleisch konsumieren, als weniger männlich wahrgenommen.
Dafür haben meiner Erfahrung nach Frauen ein riesen Problem keine Milch oder Käse zu essen. Finde ich mit Blick auf die Art wie es produziert wird sehr befremdlich.
Es ist ja jetzt nicht so, als würden diese männlichen Trotz-Fleischesser auf Milch oder Käse verzichten - das kommt halt oft noch zusätzlich drauf.
Hab ich nicht damit ausdrücken wollen, nur dass bei den Frauen mit denen ich ins Gespräch dazu gekommen, also alles anekdotisch, haben gemeint nicht auf Käse verzichten zu können. Da waren Mütter dabei die wissen was nötig ist dass ein Säugetier Milch gibt.
So richtige Trotz-esser hab ich noch nicht getroffen, ich hab eher die Menschen gemeint die schon ein Bewusstsein um die Probleme haben.
Du sprichst mir wirklich aus der Seele mit der Geschichte. Ich hab genau die selbe Aussage von meinen Eltern gehört, als ich ausgezogen und vegetarisch geworden bin. Hier sagten sie, dass man ja nicht jeden Tag Fleisch äße und wenn ja nur das Gute. Dabei gab und gibt es mindestens zwei mal täglich Fleisch oder Fisch.
Das Problem was ich sehe ist, dass viele Leute die Kritik am Fleischkonsum als persönlichen Angriff sehen und dann sich selbst etwas einreden, da man selbst weiß, dass es ungesund und schlecht für die Umwelt ist, oder in die Gegenoffensive gehen und den Fleischkonsum übermäßig zelebrieren.
2% der Fleischwaren sind Bio. 80% kaufen es.
Ich verlange ja gar nicht, dass jeder sofort vegan lebt. Ich freue mich auch schon über kleine Veränderungen im positiven Sinne. Aber selbst die minimalisten Veränderungen sind SO schwer zu erreichen.
Und vor allem sollten die minimalistischen Veraenderung nicht das Endziel sein, sondern nur ein weiterer Schritt in Richtung Vegan, welches das wirkliche Endziel sein sollte.
Laut Benecke hast du den Knall nicht gehört.
Ich bin fast 60, bin zweimal in meinem Leben in einem Flieger gesessen (Deutschland Lanzarote hin und zurück, war ein Geschenk). Ich habe keinen Führerschein und nie ein Auto besessen und sitze auch nur äusserst selten in einem Auto, höchstens mal ein Taxi vom oder zum Krankenhaus.
Ich trage meine Kleidung bis sie auseinanderfällt und mach dann noch was aus den Resten und wenn es nur Putzlappen sind. Ich habe 4 Paar Schuhe: Winterstiefel, Sandalen, Turnschuhe, Hausschuhe. Nichts davon aus Leder, überhaupt keine Kleidung aus Leder.
Wir kochen selber und meist aus nicht industriell gefertigten Zutaten und rein saisonale Produkte, lokal produziert wenn immer möglich. Mich ärgern die hochindustriell verarbeiteten vegane Produkte im Kühlregal, die immense Mengen an Wasser und Energie verschwenden nur damit Soja wie ein Würstchen aussieht und dann noch durch halb Europa gekarrt werden und schick in unmassen von Plastik verpackt. Vegan geht auch ohne das (heute gibt es vegane Linsensuppe).
Es gibt einmal die Woche Fleisch vom Biometzger, das Fleisch wird lokal produziert und einmal Fisch wobei wir auf vom Ausssterben bedrohte Arten verzichten und lokalen Fisch kaufen wenn angeboten (saisonal).
Wir kaufen lokal erzeugte Milcherzeugnisse in Bioqualität und Eier von einem Hof in der Nähe der die Hähnchen aufzieht und unser Konsum von Tiererzeugnissen ist schon deshalb gering weil das teuer ist, viel teurer als der Supermarkt-Rotz, da überlegt man sich bei jedem Einkauf genau was man sich leisten kann.
Die Daunendecke wurde benutzt bis sie zerfallen ist und wurde durch waschbare Synthetikdecken ersetzt. Niemehr wieder Daunen, auch nicht in einer Jacke oder sonstwo.
Wir sparen an Elektrogeräten, der Fernseher geht jetzt ins 5.te Jahr, der Computer auf dem das hier geschrieben wird ist 7 Jahre alt und mein Handy erreicht jetzt Jahr 6. Es wird nichts erneuert es sei denn es geht kaputt und wir kaufen keinen Billigschrott.
Wir haben kein E-Bike und nutzen auch keine E-Roller, nur Öffis und ein 15 Jahre altes Hollandrad.
Wir waren seit gut 10 Jahren nicht mehr in Urlaub, davor Zugreisen innerhalb des DACH Gebietes um Freunde zu besuchen.
Wir kaufen Second-Hand wenn möglich und sind in der Nachbarschaft vernetzt um sich gegenseitig Geräte zu leihen, bei Reparaturen von Geräten zu helfen (ich helfe PCs wieder auf die Beine, dafür macht jemand anderer meinen Staubsauger wielder heil) und wir tauschen was wir nicht mehr benutzen.
Wir leben zu zweit auf 50 qm und mit Energiesparlampen, Licht aus wann immer es geht und Standbygeräte werden komplett ausgeschaltet. Wir verbrauchen laut unserem Energielieferant nur 45% von der Energie und dem Wasser, das durchschnittlich andere 2-Personen-Haushalte verbrauchen.
Ich werde den Teufel tun und meine 78 jährige Mutter mit der ich zusammen lebe zu zwingen auf Fleisch und Milch zu verzichten (mir ist es nicht ganz so wichtig wie ihr) wenn in der selben Zeit immer noch Luxusjachten für Superreiche gebaut werden und deren Privatjets durch die Luft sausen.
Ich hab’s satt, dass alle Verantwortung immer auf den Konsumenten geschoben wird, da gehört es nicht hin. Wir haben mal FCKW durch Gesetzesänderungen den Gar ausgemacht und das Ozonloch gestopft, nicht weil Verbraucher plötzlich keine FCKW-Kühlschränke mehr gekauft haben, sondern weil keine mehr hergestellt werden durften.
Erwin Pelzig über seinen Willen als Verbraucher - Die Anstalt vom 18.12.2018 | ZDF https://www.youtube.com/watch?v=1BPGvb8GByE
Ich hab’s satt, dass alle Verantwortung immer auf den Konsumenten geschoben wird, da gehört es nicht hin.
Verantwortung trägt jede:r einzelne, das wir uns als Zivilisation und Menschheit Tag für Tag entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Menschheit an der Klimakrise scheitern werden, da der Wille, das System des Wachstums zu erhalten größer ist als der, den Planeten als lebenswerten Ort für die Menschheit zu sichern. Dennoch denke ich, dass das nur die eine Seite der Medaille ist und wir uns vor der persönlichen Verantwortung nicht verstecken sollten.
Es ist klar, dass eine so breite Debatte nicht jeden einzelnen Fall herausdifferenzieren kann. Genauso klar sollte es aber sein, dass nicht alle Fleischkonsumenten gleichermaßen gemeint sind.
Ich für meinen Teil schätze meine Gesundheit viel zu sehr, als dass ich mich nicht Pflanzenbasiert ernähren und auf tierische Lebensmittel (abgesehen vom Fisch) verzichten würde. Arteriosklerose, Arthrose und Demenz sind im Wesentlichen auf den oxidativen Stress von LDL Cholesterin zurückzuführen. Dass HDL dem entgegenwirken kann, wurde in Untersuchungen auch schon widerlegt.
Aber ja, es braucht eine politische Lösung, und diese wird definitiv auch der “kleine” Verbraucher zu spüren bekommen. Die paar Superjachten und Privatjets sind zwar obszön, machen letztendlich aber nur einen verschwindend geringen Teil des Problems aus. Die Signalwirkung wäre denke ich was zählt.
Es tut mir leid, aber für mich klingt das so, als würde man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
Wenn sich jemand bemüht, seinen Fleischkonsum einzuschränken oder Fleisch ganz aus seiner Ernährung zu streichen, kann man ihm nicht sagen, dass er nicht genug tut, nur weil er immer noch ein paar Eier isst und Milch trinkt, die beide viel weniger für CO2-Emissionen verantwortlich sind als die Aufzucht von Tieren oder Fischen zur Ernährung.
Das ist die Art von “Ihr tut nicht genug”-Botschaft an Mitstreiter, die einen sauren Geschmack hinterlässt.
Ich verstehe, was du meinst, aber wir können halt nicht warten, bis alle in 76 Jahren genügend für ihre Minischritte gelobt wurden, um endlich vom Kantinenschnitzel mit Eierpanade weg zu sein. Es ist de facto nicht genug, und die Milch- und Eierindustrie sind mit der Fleischindustrie identisch. Kühe und Hühner werden verfleischt, sobald ihre sogenannte Lege- oder Milchleistung nachlässt. Das eine kann es ohne das andere nicht geben.
In den Supermärkten in meiner Nähe werden regelmäßig Produkte weggeworfen, anstatt sie zu spenden. Dasselbe gilt für Restaurants, Kantinen usw.
Ich bin der Meinung, dass wir nicht nur den persönlichen Konsum durch vegetarische->vegane Leute bekämpfen, sondern auch die Industrie und die Unternehmen auffordern können, nachhaltiger zu handeln und nicht nur dort, wo Nachhaltigkeit ein Vorwand ist, um Kosten zu senken.
sondern auch die Industrie und die Unternehmen auffordern können, nachhaltiger zu handeln und nicht nur dort, wo Nachhaltigkeit ein Vorwand ist, um Kosten zu senken.
Man kann es, wie in Frankreich verbieten. Das geht. An ein nicht vorhandenes Gewissen zu appellieren, wäre hingegen fürwahr vergeudete Energie. Industrie muss wachsen und Gewissen hemmt Wachstum.
In den Supermärkten in meiner Nähe werden regelmäßig Produkte weggeworfen, anstatt sie zu spenden. Dasselbe gilt für Restaurants, Kantinen usw.
Meh. Während das Argument zwar stimmt, stimmt halt gleichzeitig auch, dass das System schon ziemlich effizient ist. Ob wir den Wegwerf-Anteil an Lebensmitteln nochmal um ein paar Prozentpunkte drücken können ist im Verhältnis zu dem was wir durch einen höheren Anteil pflanzenbasierter Ernährungen leisten könnten vernachlässigbar.
deleted by creator
Sehe ich ähnlich. Die AFD ist aber erst auf 19%, da kann der Herr sicherlich noch etwas Wahlwerbung machen
Es tut mir leid, aber wer fleisch durch Milchprodukte ersetzt sieht auch den Wald vor lauter Baeumen nicht. Es ist der Umwelt voellig egal ob du nur “ein paar” Eier oder Kaesebrote isst, oder “ein paar” Schnitzel. Das ist beides Aufzucht von Tieren zur Ernaehrung und auch alles unglaublich umweltschaedlich insbesondere im Vergleich zu den Pflanzlichen Alternativen.
Insbesondere die definition von “ein paar” der Babystepper ist etwas was einen sauren Geschmack hinterlaesst.
Es ist der Umwelt voellig egal ob du nur “ein paar” Eier oder Kaesebrote isst, oder “ein paar” Schnitzel.
Jedes Lebensmittel hat einen bestimmten Ressourcenverbrauch, und wenn das Käsebrot weniger Ressourcen verbraucht als das Schnitzel, dann ist das der Umwelt nur insofern egal, wie es ihr halt aufs Ganze gesehen sowieso egal ist, was du als Einzelner tust.
Gerade bei Milch wird als “Beiprodukt” eben auch ein Kalb produziert, dass dann wiederum als Kalbsschnitzel/Tierfutter/Mutterkuh verarbeitet wird. Das ist unmöglich zu trennen, auch wenn wir das gerne für unsere Ressourcen-Rechnerei machen.
Insofern stimme ich dem vorhergehenden Post zu, dass sich das nicht trennen lässt. Die Produktionsweise von Lebensmitteln, insbesondere tierischen, steckt in einer Sackgasse, da hilft auch alle Rechnerei über Fußabdrücke nicht.
Gerade bei Milch wird als “Beiprodukt” eben auch ein Kalb produziert, dass dann wiederum als Kalbsschnitzel/Tierfutter/Mutterkuh verarbeitet wird.
Das Kalb wird unter hohem Ressourcenverbrauch aufgezogen und zu Kalbsschnitzel verarbeitet, weil sich das unter den derzeitigen wirtschaftlichen Verhältnissen lohnt. Würde es das nicht mehr, würde es halt direkt nach der Geburt entsorgt oder unter minimalem Ressourcenverbrauch zu Tierfutter verarbeitet. Die Ökobilanz der Milch würde sich davon nicht ändern.
Wobei es dann wahrscheinlich ähnlich zum Thema mit den Küken die Forderung gäbe, dass die Kälber aufgezogen werden müssen. Das wäre dann aber eindeutig tierethisch motiviert und nicht mehr ökologisch.
Spielen wir jetzt Ökobilanzen gegen Ethik aus oder wie siehts aus?
Was willst du sonst tun? Konflikte zwischen verschiedenen Zielsetzungen ignorieren, weil du beide Zielsetzungen für moralisch gut hältst?
Mein Problem ist dein dichotomes Framing.
Die Ökobilanz von gar keiner Kuhmilch ist halt immer noch die Beste, was du aber mit deinem Framing ausschließt. Oder wir könnten über industrialisierte Milchkuhhaltung mit Qualzuchten reden, wo die Kühe sich innerhalb von einigen Jahren selbst verzehren. Was die Zucht angeht, befinden wir uns am biologischen Limit. Darüber hinaus sind robuste Kühe zur Beweidung von Magerwiesen geeignet, die als CO₂ Senken dienen, dann aber mit weniger Milchertrag. All das wären mögliche Lösungsansätze, die aber Milch teurer und weniger verfügbar gestalten. Nur um mal ein paar konstruktive Lösungsvorschläge zu nennen.
das ist korrekt aber deine grundpraemisse falsch. Butter und Käse hat einen viel höheren CO2 Fussabdruck als ein Schweineschnitzel: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/dokumente/ifeu_2020_oekologische-fussabdruecke-von-lebensmitteln.pdf&ved=2ahUKEwjdkNfyrdv_AhURr6QKHf95BbcQFnoECCIQAQ&usg=AOvVaw04LfApFALGRuXaeCdEHlXV
und selbst wenn das so wäre könnte der Fleisch Esser ja einfach weniger Schnitzel essen als der Käse Liebhaber. oder ein Hähnchenschnitzel…
Milchprodukten sind leider ein riesen Teil des Problems, auch wenn es natürlich schwer ist drauf zu verzichten weil sie quasi überall drin sind.
Ich hatte etwas Probleme, den Link zu öffnen; so geht’s hoffentlich besser.
Wenn die Belastung auf 100g gerechnet ist, macht der Vergleich zwischen verschiedenen Lebensmitteln wenig Sinn, weil die Leute nunmal eher ein 500g Steak essen als ein Käsebrot mit 500g Käse drauf. Man kann daraus höchstens ablesen, dass Schweineschnitzel besser ist als Bio-Kalbsschnitzel (sowieso faszinierend, wie Bio so viel schlechter abschneidet als konventionell).
oder ein Hähnchenschnitzel…
Ah ja, der “ich esse kein Fleisch mehr; nur noch Hähnchen” Flexitarier würde sicher keinen Spott ernten.
auch wenn es natürlich schwer ist drauf zu verzichten weil sie quasi überall drin sind.
Das Problem hatte ich eher, als ich mal versucht habe, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Bei Milchprodukten ist das Problem, dass Käse halt einfach unglaublich geil schmeckt, und während Tofu auch geil schmecken kann, ist es nicht dasselbe. Und wenn ich wirklich auf Käse verzichten soll, dann frage ich mich, warum überhaupt noch essen und ob ich mir nicht einfach eine Nährlösung intravenös spritzen kann.
Klar ist beides Aufzucht von Tieren aber das eine ist halt effizienter was CO2 pro Kalorie angeht. Macht ja selbst mein riesen Unterschied ob man Kuh oder Hähnchen ist, weil die unterschiedlich effizient sind.
also gibst du mir Recht? Hähnchenfleisch ist viel effizienter als käse.
So ein Quatsch. Diese Logik lässt sich ins Unendliche dehnen. Jeder Deutsche und westliche Bürger ist unterm Strich überproportional belastend für die Umwelt, Fleischkonsum hin oder her. Insofern sollten wir alle Anstrengungen gutheißen, anfeuern und ausbauen.
Außerdem: Eine nachhaltige(!) Ernährungsumstellung braucht Zeit, u.U. Monate oder Jahre. Wer es von einem Tag auf den Nächsten geschafft hat möge sich hier melden und mir sein/ihr Geheimnis verraten oder ein Buch darüber schreiben. Wird sich bestimmt gut verkaufen.
Es ist wesentlich einfacher und angenehmer 90% der Zeit Vegetarier oder Veganer zu sein und in 10% der Fälle, wo es einfach umständlich ist, isst man halt Fleisch. Besser für das Klima als OttoNormal deutscher zu sein ist es trotzdem.
keine Frage, sich auf 10% zu reduzieren ist toll für die umwelt, aber fast alle Menschen die denken sie würden das tun lügen sich was vor und konsumieren eher so 80%.
es ist ganz natürlich sowas intuitiv nur nach den direkten Fleisch und Käse Stücken zu bewerten die man isst, aber man vergisst dabei eben die unfassbare Menge an tierischen Produkten die man über verarbeitete Produkte zu sich nimmt.
wenn man anfängt sich vegan zu ernähren realisiert man erst wo überall Ein, Butter und Milchpulver enthalten ist ohne das es nötig wäre.
und ich rede hier nicht nur vom Supermarkt, sondern auch von restaurants.da ist überall Butter, Rinderbrühe, Sahne, käse, etc. drin, ohne das man das aktiv wahrnimmt.
kennst du irgendwen der im Restaurant 90% der Zeit explizit vegan bestellt, im Supermarkt aufmerksam die Zutatenlisten studiert und 90% vegane Alternativen kauft, und wirklich nur alle 10 Tage Mal bewusst käse isst?
ich nicht…
Ja gut dann lieber einfach normal stolz 100% von Steak ernähren. Dann ist man mindestens kein Heuchler, denn anscheinend regen sich Menschen eher über Heuchlerei auf als darüber wieviel CO2 man mit seinem Lebensstil produziert.
Quatsch ist einzig dein gefasel hier, du legst mir Worte in den Mund die ich nie gesagt habe.
natürlich ist es toll wenn man tierische Produkte reduziert, was ich sage ist das Milchprodukten nicht besser sind als Fleisch, und Vegetarier die Fleisch 1:1 durch diese ersetzen überhaupt nichts für die Umwelt tun.
vllt informierst du dich Mal über den CO2 Fussabdruck von Dingen wie Butter oder Käse, dann wirst du festellen das dieser über dem von Hühnchen oder Schweinefleisch liegt: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/dokumente/ifeu_2020_oekologische-fussabdruecke-von-lebensmitteln.pdf&ved=2ahUKEwjdkNfyrdv_AhURr6QKHf95BbcQFnoECCIQAQ&usg=AOvVaw04LfApFALGRuXaeCdEHlXV
Der Link tut es bei mir nur, wenn ich den kryptischen Teil nach .pdf abschneide.
Wenn sich jemand bemüht, seinen Fleischkonsum einzuschränken oder Fleisch ganz aus seiner Ernährung zu streichen, kann man ihm nicht sagen, dass er nicht genug tut, nur weil er immer noch ein paar Eier isst und Milch trinkt, die beide viel weniger für CO2-Emissionen verantwortlich sind als die Aufzucht von Tieren oder Fischen zur Ernährung.
Du solltest schon im Kontext lesen. Sociamator hat nicht von “ersetzen” gesprochen, was du aber dennoch an seinem Beitrag moniert hast, sondern davon “Fleisch ganz aus seiner Ernährung zu streichen”.
Es tut mir leid, aber wer fleisch durch Milchprodukte ersetzt(…)
und Vegetarier die Fleisch 1:1 durch diese ersetzen(…)
Deshalb kam es so rüber, als würdest du Leute angehen, die (deiner Ansicht nach) nicht genug tun.
natürlich ist es toll wenn man tierische Produkte reduziert
Aber dahingehend hast du deine Position ja nun klar gestellt.
vllt informierst du dich Mal über den CO2 Fussabdruck von Dingen wie Butter oder Käse
Ist mir bekannt. Ich bin seit 7 Jahren auf Plant-Based Whole Foods, Käse und Butter kommen mir allein schon wegen der negativen Auswirkungen für Herz- und Arteriengesundheit nicht ins Haus. Dasselbe gilt auch für vegane Fertigprodukte mit hohem gesättigten-Fettsäuregehalt.
Kommt halt drauf an ob es einen auf die eigene moralische Überlegenheit oder tatsächlich das Wohl der Tiere/Klima ankommt.
Der Knackpunkt ist ja gerade, dass es gar nicht so laut knallen kann, dass es ankommt.
Ich frage mich, wie viele Ahrtal-Bewohner seit der Flut auf Fleisch verzichten.
In den von der Flut betroffenen Gebieten wurde weiter CDU gewählt, obwohl die CDU in NRW noch im Mai Gesetze zum Hochwasserschutz gelockert hat…
Da muss es wahrscheinlich 3 Fluten geben, bevor der breite Teil der Bevölkerung anfängt unzudenken.
Krass, das wusste ich nicht einmal! Realistischer wäre wohl, abzuwarten, bis die Alten alle weggestorben sind (oder halt wegziehen, weil sie zu alt zum Wiederaufbauen sind).
Der Grund warum er versucht an das Gewissen der einzelnen zu appellieren ist wohl, dass er keine Chance auf politische oder systemische Änderungen mehr sieht.
Heißt jetzt nicht das der einzelne die ganze Schuld an der Misere trägt, sondern dass “der Einzelne” in Summe die höchste Chance auf Änderung innehat.
Natürlich wäre es besser wenn die Sache politisch in der Breite gelöst werden würde, aber die Erfahrung seit den 1980ern zeigt und dass das wohl nichts wird.
Es gibt in Deutschland einfach keine politische Mehrheit für dieses Thema. Es mag zwar sein, dass viele durchaus Änderungen wünschen, aber dann doch andere Themen schwerer gewichten, ihr Kreuz dementsprechend setzen und die Verantwortung dann gerne wieder abgeben. Zu warten, bis die Politik Veränderungen anstrebt und Unternehmen in die Pflicht nimmt, bringt nichts. Sobald du dich als Politiker oder Partei positiv über Veganismus äußerst schaltet die Presse direkt eine Gegenkampagne. Und der deutsche Michel springt gerne auf den Zug auf und lässt sich von Lobby-Verbänden instrumentalisieren.
Das Problem ist weltweit nicht erst seit kurzem bekannt. Es ist klar welche Auswirkungen das Nichtstun haben wird, unter anderem auch für welche Gesellschaftsschichten.
Ich sehe hier durchaus einen Zusammenhang mit dem Überwachungsbestrebungen (Zensursula, Chatkontolle , Vorratsdatenspeicherung, etc.), denn soziale Umbrüche sind zu erwarten und die herrschende Kaste möchte sicher gerne ein paar weitere Optionen um sich sicherer zu fühlen. Nennt es ruhig Verschwörungtheorien, aber die Tendenz ist mir zu konsistent um sie als Zufall abzutun.
Der Grund warum er versucht an das Gewissen der einzelnen zu appellieren ist wohl, dass er keine Chance auf politische oder systemische Änderungen mehr sieht.
Quatsch - dann hätte er sein PARTEI-Buch doch längst weglasern lassen. 😉
Uff der Diskurs im Artikel und hier ist irgendwie absurd für mich. Natürlich legt die Datenlage klar dar dass nicht Vegane Ernährung im klaren Konflikt mit dem willen zur Abwendung des Klimawandel steht. Gleichzeitig ist dieses Einzeleden Personen und ihren Entscheidungen ständig zu hinterfragen doch so ungefähr das unproduktivste was man tun kann wenn erwiesenermaßen der Großteil der Einzelpersonen keine signifikante macht haben um z.B. die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zu verändern, wo ja auch Benecke das Problem materialistisch verankert. Klar Benecke nutzt mit dieser aussage sicher seine Plattform hauptsächlich um etwas Selbstreflektiertheit in seinen Hörern zu fordern. Der Diskurs welcher hier als Reaktion entsteht macht allerdings wieder Individuen für systemische Probleme verantwortlich was mmn. nicht zielführend ist.
In seinem neusten Klimaupdate, erklärt er am ende nochmal was man selbst tun kann. Da wird auch nochmal die Ernährung angesprochen und unterstrichen, dass man als einzelner sehr wohl Einfluss hat, da man als konsument schon druck ausüben kann. Wenn man sieht wie viel sich in Supermärkten/Discpuntern an Veganen lebensmitteln tut ist das schon nicht zu vernachlässigen. Außerdem wird die Politik nichts machen, wenn keine Mehrheit vorher was vorlebt. Sieht man ja auch schon seit Jahren.
Ich weiß, was du meinst und stimme dir größtenteils zu, aber was mich sehr stört, sind die Preise. Alpros Milch kostet 2,50€ pro Liter und die meisten anderen sind halt nicht so gut. Die Joghurts (auch von Alpro, andere gibt es bei uns nicht) würden kürzlich erst verkleinert bei gleichem Preis und sind damit jetzt doppelt so teuer, wie Kuhmilchjoghurt.
Ich weiß, dass das unfair ist und dass das an Subventionen liegt und wir kaufen auch hauptsächlich vegane Alternativen. Aber erstens gibt es die nicht für alles (bspw. Schinken), zweitens funktioniert damit nicht jedes Gericht und drittens schmeckt man es halt doch immer irgendwie, dass ein Gericht anders geplant war.
Und natürlich kann man sich die Mühe machen, dass Geld investieren und rumprobieren, welche seiner alten Lieblingsgerichte man begann umbauen kann, aber nicht jeder hat Zeit, Lust, Geld oder Möglichkeit (Kinder, andere Eingeschränkte), das so zu machen.
Es wurde halt (wie so vieles) verschlafen, rechtzeitig alles in die Wege zu leiten, damit heutzutage die Leute in ihrem Nahrungsrepertoire genug vegane Mahlzeiten haben, an denen man nix ersetzen muss.
Damit ist es für alle Uninteressierten, abseits Lebenden ^(das habe ich bisher ignoriert, aber wohne mal in einem 500 Seelen Dorf und sei vegan!)^ oder gar Wiederwilligen eine große Hürde, sich auch nur teilweise vegan zu ernähren.Und ich werde jetzt mit diesem Post anfangen, bei dem Thema immer mit anzufügen, dass wir für mehr als ein Jahrzent eine Politikerin im höchsten politischen Amt hatten, die schon vor dem Antritt der Position überzeugt war, etwas gegen den Klimawandel tun zu müssen und dann fast nichts erreicht hat{pdf} und selbst unzufrieden ist!
Irgendwie änderst du jetzt aber deine Argumentation. Bringt die vegane Ernährung des Einzelnen nichts um etwas gegen den Klimawandel zu tun?
Das kann ja ganz objektiv nicht stimmen. Würde niemand mehr Tierprodukte kaufen, dann würden sie nicht mehr angeboten und produziert werden.
Oder schmeckt es halt nur nicht, bzw. ist zu teuer? Dann muss man sich gefallen lassen dass einem gesagt wird dass man an dieser Stelle nichts zur Abwendung der Klimakrise tun möchte. Niemand muss (veganen) Joghurt und (vegane) Schnitzel oder Schinken essen. Man kann sich komplett ohne nicht-gut-schmeckende und überteuerte Ersatzprodukte vegan ernähren. Da sollten sich die Leute halt auch nicht den nächsten kapitalistischen Bären aufbinden lassen …
Irgendwie änderst du jetzt aber deine Argumentation. Bringt die vegane Ernährung des Einzelnen nichts um etwas gegen den Klimawandel zu tun?
Ne, das war jemand anderes.
Das kann ja ganz objektiv nicht stimmen. Würde niemand mehr Tierprodukte kaufen, dann würden sie nicht mehr angeboten und produziert werden.
Ja. Aber so einfach ist es halt auch nicht. Beispiel: In Amerika wird weniger Milch getrunken und mehr produziert… Wo ist dein Veganer Gott jetzt? (/s)
Oder schmeckt es halt nur nicht, bzw. ist zu teuer? Dann muss man sich gefallen lassen dass einem gesagt wird dass man an dieser Stelle nichts zur Abwendung der Klimakrise tun möchte.
Das hilft aber der Diskussion leider auch nicht.
Niemand muss (veganen) Joghurt und (vegane) Schnitzel oder Schinken essen. Man kann sich komplett ohne nicht-gut-schmeckende und überteuerte Ersatzprodukte vegan ernähren. Da sollten sich die Leute halt auch nicht den nächsten kapitalistischen Bären aufbinden lassen …
Genau darauf wollte ich doch mit meinem Kommentar hinaus. Hast du den gelesen? Es wurde halt nie wirklich angefangen, vegan geplantes Essen (ohne Ersatzprodukte) so richtig marktreif zu machen. Fleisch war immer zu billig (danke Merkel) und daher war nie der Zwang da, mal was ohne Fleisch zu machen. Milch und Eier ebenso, bei anderen Sachen wie Honig würde ich mich streiten…
Abschließend will ich dem Thema anfügen, dass wir für mehr als ein Jahrzent eine Politikerin im höchsten politischen Amt hatten, die schon vor dem Antritt der Position überzeugt war, etwas gegen den Klimawandel tun zu müssen und dann fast nichts erreicht hat{pdf} und selbst unzufrieden ist!
Wie soll man denn vegan geplantes Essen marktreif machen wenn es nicht um Ersatzprodukte geht? Grünkohl kann man ohne Mettwurst kochen, dass Brokkoli, Bohnen, usw. vegan sind wird wohl jeder wissen… Wie soll man das konkret bewerben?
Ich glaube ich verstehe nicht so richtig was du meinst. Kulturelle Änderungen folgen ja in der Regel den Menschen, nicht andersrum.
Leider ist es ja so dass viele Menschen von zu Hause nur die heilige Dreifaltigkeit kennen: Kohlenhydrate[Kartoffeln|Nudeln|Reis] + Fleisch + kleine Gemüsebeilage|Dekosalat
Da versucht natürlich die Industrie jetzt reinzugrätschen. Meiner Meinung nach wird dadurch den Konsumenten suggeriert es ginge nicht anders als mit Ersatzprodukt. Ich fürchte es geht nicht anders als da auf die Einzelverantwortung zu verweisen.
Das teilweise mehr Milch- und Tierprodukte produziert werden kann daran liegen dass Bauern trotzdem weiter in gewohnter Menge produzieren und dann im Zweifelsfall vom Staat mehr Geld wollen wenn die Produkte niemand kauft (wie es zur Zeit in Deutschland passiert).
Oder vielleicht liegt es daran dass leider viele vegetarische Ersatzprodukte Milch und Ei enthalten. Wenn also Leute auf eine vegetarische Ernährung umstellen, dann verbrauchen sie zunächst u.U. zwar weniger Fleisch aber insgesamt mehr Tierprodukte.
Ich bin aber positiv und sehe das als Wachstumsschmerzen. Die vegetarische Ernährung ist für viele der erste Schritt. Trotzdem muss man natürlich darauf hinweisen dass vegetarisch leider nicht reicht.
Wie soll man denn vegan geplantes Essen marktreif machen wenn es nicht um Ersatzprodukte geht?
Fleisch, Fisch, Eier, Milch etc. und deren Produkte nicht mehr subventionieren und mit 19% sowie einer CO2-Steuer besteuern. Die Kultur folgt dann. ;)
Und es ist schon klar, dass jeder weiß, was vegane Lebensmittel sind; man muss daraus aber auch eine Mahlzeit zubereiten und da gibt es in der deutschen Küche nicht viel. Auch Fast Food ist fast immer mit Fleisch und all das hatte sich schon seit Jahrzehnten entwickeln müssen/können.
Leider ist es ja so dass viele Menschen von zu Hause nur die heilige Dreifaltigkeit kennen: Kohlenhydrate[Kartoffeln|Nudeln|Reis] + Fleisch + kleine Gemüsebeilage|Dekosalat
Korrekt!
Oder vielleicht liegt es daran dass leider viele vegetarische Ersatzprodukte Milch und Ei enthalten.
Das kommt noch dazu…
Ich gebe dir insgesamt recht. Da müssen kollektiv alle durch. Leider wird das wohl länger dauern, als es sollte und der Widerwillen ist stark mit vielen.
Ich bin mit der REWE Barista Hafer-/Sojamilch sehr zufrieden. Kostet glaube 1,39 oder so. Gibt es auch als Pulver für umgerechnet ca. 1,14 pro Liter.
Rewe haben wir beispielsweise im Umkreis gar nicht. Wir haben “nur” Edeka, Aldi und Netto. Für alles andere muss ich 15+ Minuten fahren.
Sorry, aber wann warst du das letzte mal im Supermarkt einkaufen? Vieles von dem was du schreibst waren Probleme die ich auch hatte, seit mindestens 2 Jahren sieht das aber anders aus.
Alpros Milch kostet 2,50€ pro Liter und die meisten anderen sind halt nicht so gut.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich dummerweise nur von Lidl und Rewe sprechen, aber dort gibt es im Standardsortiment Soja- oder Hafermilch zwischen 0,95 - 1,15 d.h. die ist oft gleich teuer wie H-Milch, manchmal sogar günstiger.
Aber laut Supermarktcheck hat sowohl Edeka Sojamilch mit dem Preisspektrum im Angebot, als auch Netto und Aldi. Hafermilch hab ich jetzt nicht auch noch nachgeschaut.
Also vielleicht beim nächsten Einkauf nochmal umschauen. ;)[…] wir kaufen auch hauptsächlich vegane Alternativen. Aber erstens gibt es die nicht für alles (bspw. Schinken), zweitens funktioniert damit nicht jedes Gericht und drittens schmeckt man es halt doch immer irgendwie, dass ein Gericht anders geplant war. […]
Gerade für Schinken gibt es viele vegane Alternativen (z.B. von Rügenwalder aber inzwischen haben sogar die Eigenmarken das im Angebot) und ist eines der wenigen Fälle bei denen ich und auch andere sagen, dass sie keinen Unterschied mehr zum Original schmecken.
Also es gibt auch beim Edeka und Netto Hafermilch, Sojamilch und Barista Milch unterschiedlichster Hersteller aber die schmeckt halt vor allen unseren Kindern und im Kaffee halt nicht so gut wie die Alpro. Wir probieren die regelmäßig. Edeka hat jetzt neue “nicht Milch”. Die wird derzeit verkostet. Die kostet tatsächlich nur 1,30€.
Und für Schinken (ein Stück Tier in Scheiben geschnitten) gibt es keine Alternative. Wofür es Alternativen en Masse gibt, ist so zerwolfte Wurst. Die schmeckt zugegebenermaßen tatsächlich wie das Original und das Original finde ich nicht lecker. :|
Ich glaube halt einfach nicht wirklich das der Druck den der Konsument möglicherweise hatt auf die Konzerne, groß genug sein kann bzw die Firmen zu echter Nachhaltigkeit bringen kann. Denn solange die Firma im jetzigen Kontext irgewas verändert, wird sie das tun um ihren Profit zu erhöhen, klar fällt vegane Nahrung produzieren darunter, aber am Ende des Tages wird wieder mehr produziert als notwendig, wird wieder alles unreparierbar, teurer, ausbäuterischer, wenn dies denn für die Firma den meisten Profit rausschlägt. Wenn alles auf mehr mehr mehr ausgelegt ist hat man weder wenn man bei den Einzelpersonen ist eine Chance auf Moral zu pochen und gehört zu werden noch als Firma überhaupt die Möglichkeit zu überleben wenn man nicht ausbeutet.
Das die Politik nichts tut obwohl eine Mehrheit seit einigen Jahren sich für Lösungen zum Problem einsetzt, liegt halt nicht an der Politik im Vakuum, sondern am Einfluss von Teilen des Systems welche nicht den wählerwille umgesetzt haben wollen. Das vorleben, vor allem in diese moralhoheits Mentalität, wo durch amoralisches handeln einer Personen versucht wird ihre politischen Freiheit einzuschränken bzw. ihnen Rationalität abzuerkennen zieht einfach nicht.
Wir sind als Mensch nicht perfekt und unsere Organisation und Diskurs ist so komplex dass ich mittlerweile einen relativ großen Wiederspruch zwischen handeln und Idealen für die meisten Menschen für normal bzw. sogar wünschenswert halte, da unser System dies halt fordert. “There is no ethical consumption under capitalism” ist ja nur ein rethorischer Ausdruck von Intresse weil er diesen paradoxa im System den Spiegel vorhält und eben nicht versucht jedem einzelnen seinen Spiegel vorzuhalten. Klar ist es wahr das ich durch meinen Konsum unterdrücke, gleichzeitig ist die einzige Möglichkeit ernsthaft diese unterdrückung aufzuhalten eben nicht erreichbar ohne auf dem Weg dorthin weiter die systeme zu nutzen, und insofern weiter zu unterdrücken.
Geb dir Recht. Wie wäre es damit aufzuhören tierische Produkte zu subventionieren? Lasst das Fleisch teuer werden und ganz automatisch werden die Menschen weniger davon konsumieren.
Generell müssen schnellstens klimaschädliche Subventionen abgebaut werden. Warum das nicht passiert? Naja, die Ampel steht halt auf gelb ;)Bin da voll bei dir. Meine Mitverantwortung als Konsument hält sich halt auch in Grenzen und selbst wenn ich vegan kaufe, sitze ich schnell Greenwashing der Marketingbranche auf und befeure damit nur neue Probleme. Ich kaufe ja schon um Massentierhaltung herum und konsumiere weniger Fleisch. Fisch esse ich seit Jahren gar nicht mehr, da die Ökosysteme der Meere kurz vor dem Kollaps sind und in den Urlaub geflogen bin ich noch nie. Meine Mitverantwortung endet hier. Ich werde nicht auf Döner oder Pizza verzichten, während die kriminell Reichen pro Kopf einen zigmal höheren Co2-Abdruck haben als meine ganze Sippschaft. Irgendwo hört der Spaß auch auf.
Bei mir genauso. Urlaub kann ich mir eh nicht leisten, Auto hab ich keins und den Fleischkonsum habe ich auch bereits reduziert. Ich wäre auch absolut bereit noch mehr zu tun, aber da muss dann auch einfach mal was politisch passieren. Reiche ordentlich besteuern und das Geld in Klimaschutz stecken, klimaschädliche Subventionen abbauen, CO2-Steuer + Klimageld. Son Zeug halt.
Ich ernähre mich seit einigen Jahren vegan und ich glaube, sehe, dass das in meinen Umfeld etwas macht. Viele machen sich erstmals Gedanken darüber dass es eben möglich ist.
Gleichzeitig sehe ich dass eine kleine Gruppe sich radikalisiert für Fleisch und die Industrie massiv Werbung für sich macht.
Wenn jetzt die Politik Entscheidungen wie eine Steuer auf die GHG der Industrie erhebt oder das Ausbeuten einschränkt wird diese Gruppe sehr laut. Einfach mal nach “Freie Bauern” suchen, die wollten ihre VWs als Protest gegen die “veggie Kantine” zerkratzen.
Wenn wir als Gesellschaft denen nichts entgegen setzen werden die das Narrative bestimmen und durch Populismus wie in den Niederlanden politische Änderungen blockieren.
Wenn wir nicht mehr radikale Pflanzenesser sind, als die populistische Fleischindustrie aufwiegeln kann, wird es nichts mit politischen Wandeln werden. Keine Partei, kein Politiker wird sich gegen den Willen der Bevölkerung für die Umwelt vernichten.
Mit 10% vegan lebenden ist die kritische Menge längst erreicht um einen Wandel gestützt durch die Bevölkerung zu erwirken.
Und dann gibt es halt noch die Tiere die man nicht ausbeutet und tötet.
Gleichzeitig sehe ich dass eine kleine Gruppe sich radikalisiert für Fleisch und die Industrie massiv Werbung für sich macht.
Gibt’s genau so auf Seiten der Veganern. Extremismus ist halt immer bescheuert und peinlich.
Ich hab vor zwei Jahren mit einer veganen Freundin gekocht, da habe ich mich halt einfach informiert (Weil ich einen guten Grund dazu hatte) und viel gelernt. So einiges davon koche ich immer noch und habe allgemein meinen Fleischkonsum stark verringert. Also eigentlich genau so wie du im ersten Absatz auch vermutest.
Bin mir nicht sicher was extremistische Veganer ausmacht aber ich bin lieber in der Gruppe die Tiere nicht ausbeutet und die Erde auch für Menschen erträglich zu halten als in der anderen. Das Argument ist ähnlich wie centrists die rechte und linke dumm finden. Peinliche Veganer haben halt keine Lobby die behauptet die Kuh ist gut für die Umwelt" im Gegensatz zur Tierindustrie. Die findet man sicher mal aber die machen nicht die Politik für uns alle, die sorgen nicht für Tiersubventionen oder lachhafte “Tierschutzgesetze”
So wie es bei dir war ist es auch in meinen Umfeld passiert, ich glaube deshalb schon an die persönliche Verantwortung und vielleicht nicht Vorbildfunktion aber es regt auf jeden Fall dazu an darüber nachzudenken.
Das stimmt. Aber auch wenn man das Ganze systemisch angehen würde, kommt es letztlich auf dasselbe heraus: Das Individuum muss sich vegan ernähren.
Das muss ja nicht heissen, dass man als Individuum die Verantwortung für die Gesamtgesellschaft übernehmen muss. Sich selbst und seine Lebensweise etwas zu reflektieren schadet allerdings auch niemandem.
Das ist halt die Strategie der Lobbies: Verantwortung von sich auf die Verbraucher abwälzen. Scheint zu funktionieren. Klappt beim Öl, klappt beim Fleisch, wird bei Milch und Eiern auch klappen.
Das Beispiel Tabak zeigt, dass nur rigorose Eingriffe durch regulierende Institutionen zu Veränderung führt… und selbst dann reicht es manchmal nicht.
Hat man ja an der Heizungsgesetzdebatte gesehen wie gut es funktioniert, wenn Gesetze eingeführt werden sollen, die keinen breiten Rückhalt in der Gesellschaft haben. Somit ist es eben sehr wohl notwendig, dass die Mehrheit von veganer Ernährung überzeugt ist bevor politisch gegen Agrarwüsten und Massentierhaltung vorgegangen werden kann.
Das ist doch unfug. Natürlich hat jeder einzelne die Macht etwas zu ändern. Man muss es nur tun, dann helfen auch die Milliarden schweren Subventionen für die Tierindustrie nicht mehr.
Klar hat (echter) politischer Druck von innen einen größeren bzw eher schnelleren Hebel aber das heißt nicht, dass es der einzige ist.
Mir ist schon klar, dass die Daten so sind und wir alle vegan sein sollten. Das leugne ich nicht. Aber ich kann das auch nicht von heute auf morgen umsetzen. Es ist echt nicht leicht, alles komplett auf den Kopf zu stellen, womit ich aufgewachsen bin und was für mich all die Jahre als “normal” galt. Seit Jahren esse ich keine Wurst mehr. In den letzten Jahren habe ich meinen Fleischkonsum reduziert und kann die wenige Male, die ich noch Fleisch esse, an meinen Händen abzählen. In der Uni-Mensa esse ich immer vegetarisch und oft auch vegan.
Aber 100 % vegan schaffe ich einfach nicht. Manche Tage gibt es echt nichts Gutes in der Mensa, was mir schmeckt. Und dann kommt das Abendessen. Ich esse gerne Brot, weil es einfach schnell geht. Aber was soll ich draufpacken? Wurst mache ich seit Jahren nicht mehr, Frischkäse geht auch nicht, gibt’s ja leider nicht mit Hafermilch oder so, Käse nein. Marmelade? Ist ungesund auf Dauer. Hummus habe ich probiert und die meisten musste ich wegwerfen, weil mir davon übel geworden ist und die, die okay waren, könnte ich auch nicht tagtäglich essen. Vegane Aufstriche habe ich mehrere probiert, fand ich nicht gut. Vegane Wurst habe ich gekauft, ich habe mich fast übergeben, war so knapp davor.
Milch habe ich durch Hafermilch ersetzt und Eier kaufe ich nur noch selten, aber Ostern ohne Eier ist echt blöd. Was mache ich mit Milchprodukten? Joghurt oder Pudding zum Beispiel? Es gibt Joghurt auf Soja-Basis. Toll, Soja und übrigens auch Tofu, was daraus besteht, kriege ich nicht runter. Schmeckt mir nicht. Gibt es bei Rewe, Lidl, im lokalen Bio-Markt usw. Joghurt auf Haferbasis? Nein. Und so etwas wie Quark, Käse, Sahne usw. sowieso nicht.
Es ist ja nicht so, dass ich trotzig reagieren würde, sondern ich suche ganz real nach Lösungen. Ich habe viel ausprobiert und ich köchte ja dass es mir schmeckt. Aber erzwingen kann ich es nicht. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Lebensmittel ich verschwendet habe, um alles Mögliche auszuprobieren. Aber wenn ich schon einen Würgereiz bekomme, ist das für mich ganz einfach keine Alternative. Mein Körper mag es nicht und ich weiß nicht, warum. Ehrlich nicht. Manches habe ich sogar mehrfach probiert, aber es macht keinen Unterschied. Anderen Leuten schmeckt es, mir leider nicht.
Weniger Fleisch, bin ich dabei, evtl. sogar ganz ohne. Hafermilch, super! Mehr Gemüse, auf jeden Fall! Keine Gelatine, sicher! Mehr vegane Tage, kein Problem! Aber ich sehe echt nicht, wie ich kurzfristig oder mittelfristig gesehen vegan werden könnte. Irgendwas muss ich essen und etwas Abwechslung will ich schon haben. Da müssen viel mehr Alternativen entwickelt werden. Nicht alle mögen Soja, Hülsenfrüchte usw.
Und auch für Klimaschutz und Umwelt tue ich, was ich kann. Ich habe kein Auto, bin seit ich volljährig bin nicht mehr geflogen, beziehe Ökostrom, habe mit 400 kWh im Jahr einen deutlich unterdurchschnittlichen Stromverbrauch, kaufe teure Bio-Lebensmittel (das alles als Student mit wenig Geld!), kaufe gebrauchte Gegenstände, trage seit Jahren dieselbe Kleidung, dusche nicht täglich usw. Ich habe alle Reinigungsmittel auf solche umgestellt, die Ökotest als weniger problematisch betrachtet. Ich bin auf FFF-Demos gegangen.
Und nach all den Mühen solche Dinge zu hören wie, man hätte den Schuss nicht gehört, man solle aufhören, über Klimaschutz zu sprechen, wenn man nicht vegan sei. Sorry, ich kann es echt nicht mehr, mein Kopf platzt. Ich bin mit dieser ganzen Scheiße auf die Welt gekommen und realisiere jetzt erst allmählich, welchen Mist ich von den vorherigen Generationen geerbt habe. Als Kind denkt man sich nichts dabei, wenn man in den Zoo geht, auf den Kanaren auf Kamelen reitet, zu McDonald’s geht usw. Als Erwachsener realisiert man dann die ganze Scheiße und weiß gar nicht, wo man anfangen soll, sein ganzes Leben auf links zu drehen. Aber es ist nicht einfach. Und wenn man es versucht, wird man nur demotiviert und ist trotzdem für viele Menschen das egoistische Arschloch. Ich mache mir ja schon selbst Vorwürfe, da müsst ihr nicht nachtreten.
Ich glaube nicht, dass man so langfristig große Teile der Bevölkerung zum Umdenken bewegen kann, wenn man direkt alles oder nichts erwartet. Ich weiß, das wird hier in die Hölle gedownvoted, aber ich musste es irgendwann mal loswerden.
Wenn einem was nicht schmeckt solltet man das auch nicht essen. Vielleicht muss bei manchen sachen der fokus vom ersetzen hin zu einfach was ganz neues finden her. Ich endecke viele neue Lebensmittel und Gerichte die ich vorher nicht kannte.
Ich hab jetzt deinen Kommentsr nur quer gelesen, aber du scheinst die viele Gedanken zu machen und willst vieles “normales” eigentlich nicht mehr. Gib dir die Zeit die du brauchst, du machst wahrscheinlich schon mehr als andere. Aber bitte mach dir weiterhin Gedanken und bleib auf dem weg zu 100% Vegan.
Also erstmal finde ich es super, dass du ja schon so weit gekommen bist! Anscheinend beschäftigst du dich auch sehr in dem Bereich und bist ja schon mit mehr als nur einem halben Bein in der Tür!
Was ich hier jetzt herauslese, ist, dass du hauptsächlich auf Ersatzprodukte umsteigst.
Hast du dich schon damit beschäftigt gewisse Teile selber herzustellen? Also wirklich auch in Kochbücher herumgeforscht? Es gibt so unglaublich viel was man essen kann, aber dafür muss man auch herausfinden was das sein könnte und das ist der Punkt. Du lebst ja sowohl als Veganer als auch als Nicht-Veganer im Alltag hauptsächlich von dir bekannten Rezepten. Was machst du, wenn du keine kennst? Du lernst neue Rezepte kennen! Schau mal, ob du in der Bücherei vegane Kochbücher findest (hier gibt es echt viele, allerdings lebe ich in einer Großstadt). Eventuell kannst du dir Inspiration und vorallem Motivation aus Blogs oder YouTube holen?
Dass dein Körper jetzt so negativ auf Soja reagiert ist natürlich blöd, aber das ist jetzt kein Todesurteil. Du kannst immer noch sehr lecker und vielseitig essen und auf Soja verzichten! Wie gesagt, du brauchst Anleitung. Sobald du da ein Repertoire hast um dir leckere Gerichte zu zaubern, desto leichter wird es dir gehen und auch improvisieren fällt dir einfacher, weil du etwas Erfahrung hast und weißt, was dir schmeckt.
Das alles muss auch nicht von heute auf morgen passieren. Nimm dir die Zeit und arbeite dich vorran. Nur wer nichts tut, der Brauch sich nicht wundern, wenn dann auch nichts passiert. Ich hab den Umstieg tatsächlich recht flott geschafft aber ich selber denke mir immer, dass kleine Schritte immer noch besser sind als gar keine zu unternehmen. Wenn jeder diese Schritte ginge, dann wäre insgesamt trotzdem ein signifikanter Fortschritt erreicht worden.
Ich weiß genau was du meinst und schaffe nichtmal die Hälfte von dem, was du machst. Ich hab auch Mal für 1 Jahr oder so komplett vegan gelebt aber irgendwann könnte ich die ganzen Aufstriche usw. nicht mehr sehen. Die Alternativen werden imo immer besser, aber der Punkt den ich von deinem Post am meisten nachvollziehen kann ist der Teil über den Druck den man sich selbst macht. Und der war bei mir irgendwann so ungesund hoch, dass das so auch nicht mehr weiterging.
Ich hab irgendwann angefangen mir die Aufstriche selbst zu machen. Sicher nichts für jeden, aber das Herumprobieren und auf meinen Geschmack anpassen ist so ein kleines Hobby geworden Ü Ist auch nicht super schwer, man braucht eigentlich nur einen Mixer und Gefäße, wo man das einigermaßen steril reintun kann.
Niemand tritt nach, diese Gefühle machst du dir selbst weil du ja (wie du selbst schreibst) es eigentlich anders haben möchtest. Kognitive Dissonanz…
Es ist wichtig nicht alles auf sich selbst zu beziehen und dann der Debatte im Weg zu stehen weil man sich angegriffen fühlt. Das ist durchaus auch ein Beitrag den man leisten kann.
Geht mir ähnlich! Ich habe zum Glück schon einige vegane Alternativen gefunden, die mir schmecken, aber in vielen Kategorien tue ich mich trotzdem noch sehr schwer; und das zusätzlich zu den wirklich vielen Nahrungsmitteln, die ich schon außerhalb der Vegan-Problematik nicht runterkriege (z.B. das meiste Obst und Gemüse, inkl. vieler Hülsenfrüchte (je nach Zubereitungsart)).
Bei vielen anderen Sachen muss ich mir vor allem deswegen keine Gedanken machen, weil ich mir z.B. Autofahren oder Flugreisen ohnehin nicht leisten kann. Da ist es natürlich wohlfeil, anderen zu sagen, dass sie sich dabei einschränken sollen.
Leider ist der Zug zunächst abgefahren, ich denke man hätte deutlich weniger Front machen müssen und systematisch seicht eine Ernährungsumstellung mit mehr vegetarisch und weniger Fleisch ansteuern müssen. Abholen statt Vorwerfen.
Mittlerweile ist es doch oft nur noch gegenseitige Trotzreaktion.
Wir haben im Gastgewerbe (Großküche) mal freiwillig einen Vegie-Tag eingeplant, was meint ihr was für Beschwerden kamen in Küche und an Rezeption. Sobald Menschen etwas für ein Essen zahlen (Buffet, kein einsetzbarer Speiseplan) dürfen sie ja nicht “bevormundet” werden.
Fand ich völlig überzogen aber von einem Veganer angegangen zu werden ist ebensowenig zielführend.
Wenn man miteinander reden würde statt übereinander und gegeneinander.
Oh und die Politik müsste natürlich mitspielen (Richtlinien, Schulessen usw).
Ich glaube, Hetzkampagnen von BILD und Co. gegen Umweltschutz, “Gutmenschentum” und auch Vegetarismus/Veganismus im Speziellen haben deutlich mehr Schaden angerichtet als die ein-zwei aktivistisch-vorwurfsvollen Veganer, die es ab und zu mal gibt.
Mittlerweile ist es doch oft nur noch gegenseitige Trotzreaktion.
Die Kontroverse um den Veggietag ist nun auch schon ein Jahrzehnt her, das ist also kein neues Phänonmen.
Auf der anderen Seite nimmt der jährliche Fleischkonsum in Deutschland wenigstens ab, aber seeehr langsam.
Jegliche Anstrengung jedoch, das Schneckentempo auf Schildkrötengeschwindigkeit zu erhöhen, löst bei vielen Trotzreaktionen aus, egal ob von der Politik oder der Wirtschaft.Anfang des Jahres ging die Meldung um, dass Lidl bis 2025 den Anteil an Fleischprodukten veringern will. Da habe ich auch im RL erlebt wie manche Leute meinten, Lidl wolle sie bevormunden und ab 25 ihnen kein Fleisch mehr verkaufen …
Anfang des Jahres ging die Meldung um, dass Lidl bis 2025 den Anteil an Fleischprodukten veringern will. Da habe ich auch im RL erlebt wie manche Leute meinten, Lidl wolle sie bevormunden und ab 25 ihnen kein Fleisch mehr verkaufen …
Haben die sich das selbst ausgedacht, oder war das Spin, den irgendwelche rechten Hetzer verbreitet haben? So dumm können die Leute doch alleine fast nicht sein.
Da stimme ich zu. Klar wäre es am besten, wenn sich alle sofort komplett vegan ernähren. Was mich aber nervt ist, dass Leute, die z.B. sagen sie essen jetzt weniger Fleisch oder ernähren sich vegetarisch (statt vegan), noch dafür fertig gemacht werden dass sie nicht sofort alles 100% richtig machen. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist besser als nix. Grade die Leute die sich bemühen, sollte man motivieren und abholen. Ich bin auch noch nicht 100% vegan, freue mich aber immer wenn Freunde mir Alternativen aufzeigen statt mich zu judgen.
Siehe auch hier bei uns in der Kantine. Wenn Currywurst-Pommes-Tag ist, dann stehen die Leute teilweise biz zum Ausgang raus an.
Unsere Kantine bietet auch immer vegane Wurst an diesem Tag als alternative an. 5 Auslagen Wurst aus Fleisch, eine Auslage vegane Wurst. Am Ende des Tages wurden die Auslagen mit der Fleischwurst 3-4 mal Nachgelegt, und die mit der veganen Wurst ist noch halb voll.
Dito Burger, die es auch immer in einer Fleisch-Variante und einer fleischlosen Variante gibt. Die fleischlosen Burger trocknen in der Auslage vor sich hin, während die Fleischburger eine Auslage nach der anderen leer gekauft werden.
Und am Kurzzeitig Anfang des Jahres für einen Monat eingeführten Veggie-Day haben sie wieder abgeschafft, da war die Kantine nämlich laut dem Personal allenfalls 10% ausgelastet im vergleich zu „normalen Tagen“.
Bei uns gibt’s es immer einen Run auf die Veggiebürger. Ich erinnere mich bis heute an den schwarzen Tag zurück an dem mein Chef das Meeting bis in die Mittagspause hinauszog und ich dann, in der Kantine angekommen, feststellen musste, dass alle Bürger weg waren :(
Lässt sich so sagen, aber glaub ich nicht. Es werden doch alle Themen vertrotzt. Über Al Gore wurde gelacht, es gab T-shirts mit Pinguinen in Badehosen die sich über Erderwärmung freuen und jetzt sollte Grets Thunberg doch lieber in die Schule gehn und lernen. Alle Leute die trotzen, haben genau den Character dazu und die kann man nicht abholen. Ich kenne keinen einzigen Menschen der entgegen der klaren Faktenlage Anti-Anti war und sich dann von irgendjemandem irgendwas hätte erzählen lassen. Das einzig traurige ist wie viele es davon gibt.
Ich denke das ist ein wenig wie mit Klimaaktivismus allgemein. Es ist ja nicht so als wäre nicht jahrzehntelang seicht erklärt und diskutiert worden. Sich dann an einzelnen Schreihälsen aufzuhängen “die sind fies zu mir deswegen mach ich jetzt nicht was richtig wäre!” ist auch eine Einstellung die man als Außenstehender nicht wirklich ändern kann…
Das würde ich so unterstreichen. Diese Trotzreaktionen und dann häufigen Anschuldigungen führen meiner Ansicht nach nur zu Grabenkämpfen. Der eine ist uneinsichtig, das mag sein, aber der andere versucht es direkt mit der Keule und wenn das nicht klappt, ist alles scheiße. Ich würde mir wirklich wünschen, wenn man auch kleinere Erfolge feiern kann.
An sich stimme ich dir zu. Das Problem ist halt, dass die Datenlage seit Jahrzehnten klar ist und die Zeit für kleine Erfolge vorbei ist. Wenn ich in 10 Minuten meine Masterarbeit abgeben muss, bringt es nichts mich darüber zu freuen gerade das Deckblatt fertiggestellt zu haben.
Ja, aber dann mauern manche Leute, werden trotzig und kommen mit solchen Argumenten wie ein Arbeitskollege von mir, dass es für ihn eh keine Bedeutung mehr hat, weil er dann schon tot ist. Das kann doch nicht der Sinn dessen sein. Ich war früher auch radikaler was gewisse Ansicht betrifft, auch Tierschutz, habe aber dann festgestellt, dass der Mensch besser mit Belohnungen lernt.
Aber du hast vollkommen Recht, es jst quasi fünf vor zwölf, das Thema hätte schon viel früher angegangen werden müssen.
Nicht die Nachfrage regelt das Angebot sondern das Angebot regelt die Nachfrage.
Wir haben in der Kantine ein Fleischgericht und ein veganes Gericht zur Auswahl (je nach Tag eine vegetarische Option dazu). Mittlerweile teilen sich die veganen Sachen mit den Fleischgerichten Platz 1 zu 50%.
Das vegane Müsli zum Frühstück ist auch absolut ausverkauft, außer Freitags.
Die Läden verkaufen zuhauf vegane Fleischalternativen, seit es ein so gutes Angebot gibt…
🤷🏼♀️
Bei dieser Debatte geht immer wieder unter, dass Kulturlandschaften existieren. Ihr wisst schon, Biotope, die eben existieren, weil der Mensch seit Jahrtausenden in ihnen Landwirtschaft betreibt. Es gibt wildlebende Spezies, die davon abhängig sind, so absurd das vielleicht auch erst einmal klingen mag, wenn man sich vorher noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt hat, so wie vielleicht Benecke hier.
Punkt ist, Schäferei und Ziegenhaltung existiert in Deutschland nicht hauptsächlich, weil die Leute so auf derer Fleisch und Milch stehen, und auch was die Wolle angeht… die wird aus Australien und Neuseeland weitaus billiger importiert. Schafe und Ziegen werden in Deutschland hauptsächlich zur Landschaftspflege, also für den Naturschutz, gehalten. Ohne Schafe und Ziegen hätten wir noch mehr Artensterben.
Und da gibt es noch ein anderes Problem: Schafe und Ziegen wurden nicht ursprünglich gezüchtet, um Landschaftspflege zu betreiben. Dieser Teil hat sich über die Jahrhunderte so ergeben. Das heißt, ihr Anteil in den jeweiligen Biotopen wird nicht so natürlich von ihnen erfüllt, sondern eben unter der Voraussetzung, dass sie vom Menschen künstlich ausgedünnt werden. Also Schafe und Ziegen einfach frei laufen zu lassen ist auch nicht die Lösung, das würde schnell zu einer Überbevölkerung und dann Kollaps der entsprechenden Biotope und damit zu Artensterben führen.
Also ist die Frage, wie man denn jetzt am besten diese Populationen kontrolliert. Ist Kastrieren/Sterilisieren besser als Schlachten? Ich bin mir da ganz ehrlich nicht sicher — und ich bin mir auch nicht sicher, dass Schlachten besser ist als Kastrieren/Sterilisieren. Darüber müsste man erstmal reden.
Unser Konsum an Tierprodukten muss extrem eingeschränkt werden, das ist keine Frage. Jegliche Tierhaltung, die nicht zur Landschafstpflege beiträgt, sollte ausgesetzt werden (wobei auch hier klar sein muss, dass wir drüber nachdenken müssen, was das für die betroffenen Tiere bedeutet). Aber zu behaupten, man hätte “den Schuss nicht gehört”, weil man noch Tierprodukte verwendet… finde ich sehr überzogen, eben besonders weil die Sache mit der Landschaftspflege sehr wichtig und wenig bekannt ist.
Als vegetatisch/vegane Person stimme ich rein faktisch zu. Solange Fleischkonsum die Norm ist haben wir da ein Problem. Die Kommunikation dessen ist aber schrecklich.
Immer wieder relevant, dieses Kurz Gesagt Video: https://youtube.com/watch?v=zbup1WK3qS0
Crasht bei noch jemanden Jerboa sofort beim öffnen dieser Kommis? Bin jetzt übern Browser drin.
Nö, bin über Jerboa hier
Seit Anfang Juni esse ich seit 3 Jahren kein Fleisch mehr. Nur leider schaffe ich es nicht auf meine 3 Eier und Quark pro Woche zu verzichten, da ich einmal pro Woche meinen Rührkuchen backe. Ich habe seit Jahren Probleme mit dem Magen, um letztes Jahr festzustellen, es hat was mit dem Krieg zu tun, dass immer mehr Firmen Palmöl benutzen und ich dagegen allergisch reagiere. Seit dem backe ich noch mehr und verzichte auf alles, was Palmöl enthält und ich kann euch sagen das ist fast alles.
Ich habe aber auch nicht die finanziellen Möglichkeiten mich durchzutesten was gut den Kuchen zusammenhält.
Also deine Argumentation ist einfach komisch in meinen Augen. Du isst jede Woche einen Mürbeteigkuchen, hast aber nicht das Geld um “zu experimentieren”? Hättest du gesagt du willst einfach deine Eier und deinen Quark essen, dann ist ja gut, aber für einen Mürbeteigkuchen jede Woche diese Zutaten zu brauchen, die du ganz simpel austauschem kannst?
Naja, möchte jetzt auch nicht weiter darauf herumhacken, du hast schon deine Gründe, auch wenn ich diese nicht nachvollziehen kann. Jedenfalls, du kannst für Eier z.B. Apfelmus, zerdrückte Bananen oder Apfelessig verwenden. Quarkersatz habe ich bisher nur ein einziges Mal benötigt und den von Simply V (Frischegenuss) verwendet, aber auch bei Quark gibt es einige Ersatzprodukte, oder du machst ihn nach, dann kannst du komplett auf Ersatzprodukte verzichten. Ich finde da direkt ein Rezept mit Sojajoghurt und Zitronensaft.
Wahrscheinlich ist dein Kuchen ohne Ersatzprodukte am Ende sogar günstiger als die nicht-vegane Version.
Es ist jedenfalls ja doch sehr toll von dir, dass du deine restliche Ernährung so weit umgestellt hast und mit Ausnahme komplett auf tierische Produkte verzichten kannst. Würden die meisten Menschen so handeln und wenigstens schrittweise ihren Konsum auf vegane Produkte bzw. Alternativen, oder komplett davon weg, verschieben, dann wären wir schon ganz woanders. Aber immerhin ist Veganismus nicht mehr ganz so verpönt und es gibt mittlerweile so viele Ersatzprodukte in regulären Supermärkten, dass man sich über den Fortschritt nicht beschweren kann.
Als “Quark” kann ich Alpro Skyr empfehlen. Damit lässt sich auch prima Käsekuchen und Co backen.
Gute Idee. Den hatte ich erst vor kurzem zum ersten Mal im Kühli und war echt begeistert.
Ich habe ADHS. Ich bin froh, dass ich einmal die Woche schaffe, Kuchen und Brot zu backen. Ich habe früher viel Quark und Eier gegessen, aber das war früher.
Für manche mag es komisch sein, dass ich jeden Tag dasselbe esse, oder jede Woche das gleiche backe. Aber ich habe ein System gefunden, bei dem es mir gut geht und ich es auch schaffe was zu machen.
Okay, das kann ich absolut verstehen. Habe selber ADHS und weiß, dass jeder Tag ein Kampf mit einem selbst ist und wie wichtig Routinen sind.
Ich würde dir dennoch empfehlen mal die vorgeschlagenen Alternativen zu probieren. Du bist, wie gesagt, sehr viel günstiger dran als jetzt. Du kannst dich ja auch hinarbeiten und erstmal nur Eier ersetzen.
Es sei denn natürlich du hast noch Komorbiditäten, die dir soetwas nicht erlauben, dann find ich die Tatsache, dass du es schon soweit geschafft hast echt super!
Ich habe eine Essstörung. Ich habe bis auf Eier oder Quark, schonmal Alternativen versucht, aber es ist für mich geschmacklich, nicht das wahre. Eier und Quark nehme ich nur im Kuchen. Brot kommt ohne das aus.
“Du tust nicht genug!!”
Das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint.
Du tust allerdings wirklich nicht genug, denn bevor du antwortest, solltest du auch den gesamten Beitrag durchlesen, denn dann hättest du auch begriffen, dass ich es befürworte, wenn man auch nur kleine Schritte geht.
Aber nochmal: Ich bin auf die Begründung eingegangen, nicht auf die Tatsache, dass 3 Eier und Quark gegessen werden. Ich finde Gatekeeping schwachsinnig und freue mich, wenn bereits kleine Schritte gegangen werden.
was gut den Kuchen zusammenhält
Statt Ei: Apfelmus, gemahlene oder geschrotete Leinsamen, Banane, Speisestärke… es gibt noch mehr, aber mir fallen diese hier sofort ein.
Allgemein klappen die Rezepte von Bianca am besten: https://biancazapatka.com/de/rezepte/kuchen/