Laut einer Umfrage würde eine neue Partei unter der Führung von Sahra Wagenknecht die politische Situation in Thüringen drastisch verändern. Die mögliche Konkurrenz würde vor allem die AfD schwächen. Aber auch Linke und CDU müssten Verluste einplanen. Alle Zahlen:
Ich weiß nicht woher diese Hufeisenscheiße immer kommt. Sahra Wagenknecht wird keine Koalition mit der AfD eingehen. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür. Sie hat sich stets von der AfD distanziert. Nur weil bei den potentiellen Wählern viele Querfrontler dabei sind, heißt das noch lange nicht, dass die potentielle Parteispitze genauso sein wird.
Die “Hufeisenscheiße” kommt daher, dass Wagenknecht halt gerne auch mal nationalistische Positionen vertritt.
Da fühlen sich Manche halt an Reden aus dem “konservativen” Lager erinnert.
Außerdem funktioniert die Hufeisentheorie generell ganz gut, wenn man sie auf Linke und AfD anwendet. Man darf die Theorie nur nicht missverstehen. Die Theorie besagt nicht, die Linke und die AfD wären ähnlich. Sondern, dass man z.B. zwischen AfD und Grünen noch weniger Überscheidungen findet. Der moderat-linke Teil der politischen Landschaft ist also weiter vom radikal-rechten entfern, als der radikal linke Teil. Anders als die Grünen hat die Linke eben z.B. in Bezug auf die Rüstungspolitik Überschneidungen mit der AfD. Und wenige Überscheidungen sind halt mehr als gar keine.
Die meiste Kritik an der Hufeisentheorie scheint von Leuten zu kommen die sich daran stören dass die aktuell existierende linkeste Partei mit der rechtesten Partei gleich gesetzt wird. Was die Theorie aber eigentlich besagt ist dass extreme Linke und extreme Rechte oft vergleichbare Eigenschaften haben (z.B. stark ideologisch statt rational geprägte Weltsicht, Akzeptanz von Gewalt gegen Andersdenkende,…). Das heisst aber nicht dass die existierenden Parteien auf beiden Seiten gleich weit von der Mitte entfernt sind.
Das sind ja man arg schwache Punkte. Das Zentrum ist auch ideologisch und nicht rational – nur wird es nicht so wahrgenommen weil es der Status Quo ist. Kannst du mir CSU-Verkehrspolitik oder FDP-Finanzpolitik oder Kohlesubventionen der SPD rational erklären? Eben.
Was Gewalt angeht: Jede politische position, komplett ohne Ausnahme, incl. fanatische Pazifisten, rechtfertigt Gewalt. Auch hier gilt wieder die Gewöhnungssache, Stichwort Schlagzeile “Gewalt brach aus nachdem Polizei Demonstranten erschoss”. Nachdem? Wieviele Justuse von den Julis rechtfertigen das auf die Straße schmeißen von Leuten denen das Amt unrechtmäßig das Geld streicht? Sind Juristen, die wissen das: “Geld hat man zu haben”. Der FDPler an sich muss etwas heranwachsen bevor er die Weisheit entwickelt sich zu verkneifen das offen zu sagen.
Wo das Hufeisen eher passt ist wenn du dir z.B. Tankies, d.h. Stalinisten und Konsorten, anguckst. Da wird es tatsächlich schwierig die von Faschisten überhaupt zu unterscheiden aus dem einfachen Grund dass beide mit Leib und Seele Autoritär sind.
Und bei all dem was ich an der Zarenknecht auszusetzen habe – Tankie ist sie nicht. Das ist nochmal ne komplett andere Hausnummer. Kannst du dir auf lemmygrad.ml angucken wie das aussieht.
Ja, das heißt aber nicht, dass man zum Schluss kommen muss, dass die zukünftige Wagenknecht-Partei mit der AfD zusammenarbeit. Das wäre so als würde man sagen, dass eine Koalition zwischen Thälmann und Hitler möglich gewesen wäre und das ist halt auch schlicht Blödsinn. Ich möchte diese Diskussion jetzt auch möglichst beenden. Man kann mich wieder anschreiben, wenn die Koalition eingetreten ist, ich sehe dann gerne meinen Fehler ein.
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Guck mal zeitgenössische Filme, da kommen solche Inhalte öfters mal vor.
EDIT: Das mit Stalin ist weitaus komplizierter, als es oftmals dargestellt wird. Stalin selber hat immer vor Hitler und dem Faschismus gewarnt. Er hat auch auch alle Mächte in Europa vor dem aufkommenden Faschismus gewarnt. Das war aber allen nahezu egal. Außerdem gab es zahlreiche Nichtangriffs-Pakte mit den unterschiedlichsten Ländern. Auch einen zwischen Frankreich und Deutschland. Und die Zusammenarbeit der Sowjetunion mit Nazisdeutschland ist streng genommen noch ein Überbleibsel aus der Weimarer Republik. Soll ich noch weitere Punkte erwähnen? Ich kann da stundenlang drüber schreiben. Arte hatte mal eine gute Doku über das Thema. Jedenfalls ist der sog. Hitler-Stalin-Pakt keine Bestätigung der Hufeisenthese.
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Ja, aber der hats halt auch offen gesagt. Von Wagenknecht habe ich sowas noch nicht gehört.
Ja jain sind halt beides Imperialisten gewesen. Da kannste dem politischen Kompass gleich mal ne extra Dimension gehen das geht im Prinzip auf allen Positionen aller Achsen. Stichwort Antifas die in Rojava kämpfen das ist von “wir basteln uns ne vegane Kommune aufm Dorf” doch schon weit entfernt.
Ne, sorry, du kannst das nicht auf eine Stufe stellen. Dafür sind zuviele Faktoren unterschiedlich.
Deshalb ja auch die Einführung einer zusätzlichen Dimension.
Du fügst die Dimension Imperialismus hinzu, steckst beide Länder in diese Kategorie und sagst dann, dass es nicht dieselbe Stufe sei? Also komm, das ist billig.
Sicher nicht zwangsläufig aber ideologische Nähe begünstigt eine klare und dauerhafte Abgrenzung jetzt auch nicht unbedingt.
Sieht man ja aktuell auch zT an der “Brandmauer” der Union.
Das ist der erste Einwand den ich akzeptiere. Das Problem ist nur in der Sache, dass die CDU pluraler gegenüber der AfD aufgestellt ist, als die Linke. Ich kenne keinen einzigen Politiker aus der Partei, der sich zur AfD positioniert hätte. Und die Leute, die das getan haben (ja, es gab welche) sind schon vor Jahren rübergegangen. In der CDU bleiben hingegen die AfD-Sympathisanten.
Wagenknecht ist halt nicht repräsentativ für die Linke. Sie hat in der Partei keine wesentlichen Ämter und ist nur deswegen so präsent in den Medien, weil sie gerne für Hottakes in Talkshows eingeladen wird, wo Lanz & co. natürlich sehr gerne unterschlagen, das Wagenknecht für Wagenknecht und nicht für die Partei die Linke spricht.
Wagenknecht und AfD basieren einfach auf denselben unzufriedenen Wählern, derselben Propaganda, denselben Methoden. derselben Politik. Dass die AfD noch den nationalen Anstrich und Wagenknecht den sozialen hat, sind dann nur noch Nuancen.
Das heißt nur, das sie das in der Umfrage durchscheinende Potential niemals realisieren kann.
Ist aber auch das schöne: Ich denke, die AfD würde viele Wähler an die Wagenknecht-Partei verlieren, ohne Chance, sie politisch weiter verwerten zu können. Ganz anders als wenn zB die CDU Wähler an die FDP verliert.