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    2 days ago

    Sieht mir eher nach “Connis Mama verliert heute das Sorgerecht” aus…

    Für’s Nazis anschreien muss man sich weder bewaffnen, uniformieren oder verstecken, sondern einfach offene, klare Präsenz zeigen - gerne auch mit Kind.

    • luciferofastora@feddit.org
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      5 hours ago

      Friedliche Proteste sind wichtig und richtig, aber sie sind nur ein Bellen. Wenn es keine Konsequenzen für mich hat, kann ich sie ignorieren, vielleicht sogar unterdrücken.

      Was ihnen Macht und Legitimität verleiht ist die Angst vor dem Biss. Wenn ich befürchten muss, dass es zu Gewalt kommt, wird das ganze eine Risiko-Rechnung die ich nicht mehr ignorieren darf.

      Die Gewalt ist unschön, aber bisher leben wir eben in einer Welt, wo guter Wille alleine nicht reicht. Die Massenproteste verunsichern genau deshalb, weil man Angst hat, dass sie eskalieren könnten.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        2 hours ago

        Wenn es keine Konsequenzen für mich hat

        Hat es aber. Und zwar nicht, wenn sie ins gewalttätige umschlagen (und damit ihre Unterdrückung legitimieren), sondern insbesondere dann, wenn eine große Masse friedlich aufbegehrt. Schau dir einerseits an, wie die DDR von ihren eigenen Bürgern friedlich besiegt wurde. Und schau dir andererseits an, was jahrzehntelange 1.-Mai-Randale real tatsächlich erreicht haben.

        Linksextremismus, der sich Gewalt bedient, gibt es länger als die AfD. Er hat trotzdem nicht verhindern können, dass sie entstand, dass sie gewachsen ist und dass sie derzeit so stark ist wie nie. Eine “Angst vor dem Biss” kann ich jedenfalls nirgends erkennen, weder bei der AfD selbst noch bei den anderen Parteien. Mit Blick auf die angesprochenen Randale zum 1. Mai würde ich sogar bezweifeln, dass die Gewalt irgendetwas bewirkt, das nicht negativ auf die ohnehin schon marginalisierte Bubble zurückfällt. Es kommt mir manchmal eher wie Beschäftigungstherapie und Nabelschau vor.

        Das klingt vielleicht hart, aber aus mir spricht auch die Frustration darüber, dass angesichts der tatsächlich bedrohlichen politischen Lage so viel Zeit und Energie in etwas verschwendet wird, das jenseits der Kiezgrenze so überhaupt keine Wirkung hat - und wenn dann sogar negativ.

      • Katzimir@lemmy.dbzer0.com
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        1 day ago

        Mag ja sein, wenn du verantwortung trägst für mehr als nur deine eigene unterhose, ist idealismus halt eben nur das. Bürgerliche Antifa kann aber richtig gut supporten, ideell und materiell. spalterei hat der bewegung noch nie gut getan.

        • 5ibelius9insterberg@feddit.org
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          1 day ago

          Du hast komplett recht. Auch ich bin mit Sicherheit nicht in der Verfassung mich mit Nazis prügeln zu können. Aber ich kritisiere nicht die, die ihre Gesundheit riskieren um sich (und vor allem andere) gegen prügelnden Faschisten zu verteidigen für ihre Militanz. Für mich fängt die Spaltung hier an:

          Für’s Nazis anschreien muss man sich weder bewaffnen, uniformieren oder verstecken, sondern einfach offene, klare Präsenz zeigen - gerne auch mit Kind.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        2 days ago

        Das stimmt. Die breiten, bundesweiten Demonstrationen nach dem Treffen in Potsdam haben die AfD beispielsweise erheblich mehr verunsichert als es eine versprengte gewaltsame Straßenschlacht in irgendeinem Kiez je vermochte.

        Ich ziehe es vor, den Kampf gegen Nazis mit offenem Visier zu führen, statt mich dabei hinter Waffen, Uniformen oder Vermummungen zu verstecken. Nichts davon bringt das Ziel näher.

        • quatschkopf43@feddit.org
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          2 days ago

          Das ist auch alles richtig und wichtig. Aber wo stehen wir denn trotz der Proteste? Die AfD ist in Umfragen stärkste Kraft, Teile der CDU würden lieber mit ihr als mit der SPD koalieren. Auf kommunaler Ebene arbeiten viele sowieso schon Hand in Hand. AfD-Inhalte die vor 10 Jahren noch skandalös gewesen wären, sind mittlerweile von den demokratischen Parteien übernommen worden. Wahrscheinlich haben wir spätestens in 4 Jahren eine AfD-Regierung, weil niemand das Risiko eingeht, die Partei endlich zu verbieten.

          • Quittenbrot@feddit.org
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            1 day ago

            Alles richtig. Nur ganz ehrlich gefragt: was ändert vermummt Molotows schmeißen in irgendeiner Straßenschlacht mit Polizisten daran?

            Was will man denn zeigen? Das man zu der gleichen Gewalt bereit ist wie die Nazis auf der Gegenseite? Ist mMn ein Wettbewerb, den man gar nicht gewinnen kann, egal ob 1933 oder 2025, denn enthemmte Gewalt ist deren Terrain. Und angesichts der Verrohung auf der Gegenseite will man den wohl auch gar nicht gewinnen. Denn dafür müsste man sich erst mal auf deren Niveau herablassen und dabei ist es doch das, was uns von ihnen trennt! Diese Verrohung darf man niemals normalisieren, indem man sich selber auf einen Wettbewerb darin einlässt.

            Umgekehrt besudelt man das eigene Anliegen, denn es ist ja ganz ehrlich gesagt nicht so, dass man damit groß positive Wirkung außerhalb der eigenen Bubble erzeugt. Weder beeindruckt oder motiviert das weite Bevölkerungsschichten, die zeigen nur entnervt auf “die Chaoten” und verlieren Sympathie für das Anliegen. Das ist einfach scheiße.

            Ich frage mich wirklich: Linke haben doch sonst immer den Anspruch, in ihren Handlungen intelligenter zu sein als die dumpfe Gegenseite. Sie sind eher diejenigen, die bei Konflikten zu Pazifismus und Gewaltverzicht aufrufen. Wieso also nicht den Kampf gegen Rechts mit diesem Anspruch führen, eben gerade weil man anerkennt, dass der verrohte Gegner die Klaviatur der Gewalt immer etwas besser spielen wird als man selber?

            • kossa@feddit.org
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              2 hours ago

              verlieren Sympathie für das Anliegen

              Das verstehe ich immer nicht so ganz. Stärkerer Gewalteinsatz kommt ja nicht isoliert am Anfang einer Protestbewegung. Ist ja nicht “es zirpten die Grillen und suddenly…violence”

              Zunehmende Gewalt ist eine Verzweiflungstat, weil der friedliche Protest nicht gehört wurde. Ich habe keine grundlegende Freude an Gewalt. Aber wenn ich beobachte, wie Millionen Menschen gegen Nazis auf die Straße gehen, sogar zwei Jahre in Folge, und die Politik weiter Däumchen dreht…ja gut, dann kann ich entweder in mein Kämmerchen gehen und hoffen, dass der Faschismus mich verschont oder ich greife zu verzweifelteren Mitteln.

              War ja auch der der letzen Generation so. “ohje, ohje, die verspielen Sympathien für den Klimaschutz”. Ja gut, Fridays for Future mit ihrer Massenmobilisierung vor Corona hat halt auch nichts erreicht ¯\_(ツ)_/¯

              Ich habe keine Ahnung, ob gewalttätiger Protest was ändert, aber der friedliche Protest hat nichts geändert und gar nicht zu protestieren erscheint mir schlimmer als gewalttätig zu protestieren.

              • Quittenbrot@feddit.org
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                1 hour ago

                Du sprichst die Klimaschutz-Demos an. Am Ende hat auch die LG selbst erkannt, dass das Mittel der “Gewalt” (hier iSv Kleben) nicht dazu führt, dass die Gesellschaft auf die Linie einschwenkt, sondern eher im Gegenteil. Das ist frustrierend, ganz klar, aber es gibt in meinen Augen einfach keine Alternative dazu, dass man die Gesellschaft tatsächlich überzeugen muss, damit sie mitmacht. So langsam und schwerfällig das auch ist. Die vermeintliche Abkürzung, das eigene Anliegen einfach per Gewalt durchzudrücken, funktioniert einfach nicht. Insbesondere dann, wenn es so eine marginale Gruppe ist wie bspw. die LG oder eben gewaltbereite Linksextreme. Du brauchst immer einen Mindestrückhalt in der Bevölkerung für dein Anliegen, insofern ist man gut beraten, die Bevölkerung auf die Seite zu ziehen, statt sie mit Gewalt zu verschrecken.

                Ist die AfD randalierend durch die Straßen gezogen? Nein, sie haben sich als “seriöse” “Alternative” zu den stumpfen dummen Glatzkopf-Nazis der NPD inszeniert. Es sind durch und durch Nazis, aber sie geben sich “professionell” und konnten damit diejenigen erreichen, die zwar auch rechts sind, aber denen die NPD dann doch nicht geheuer war. Was meinst du können gewaltbereite Linksextreme hier bewirken? Mal ein paar Leute verletzen? Ein Klima der Angst schaffen? Die AfD wird drauf zeigen und sagen, dass hier Antidemokraten und Chaoten am Werk sind, die man stoppen muss - und die Bevölkerung wird ihnen zustimmen. So wie es ja auch bisher schon immer bei gewaltsamen linksextremen Protest war - was hat er denn je erreichen können? Der Unmut wird vielleicht gesamtgesellschaftlich wahrgenommen, aber insbesondere eben vor dem Hintergrund der Gewalt als eine vollkommen zu delegitimierende Position. Man schadet seinem Ansinnen, wenn man es mit einem falschen Mittel transportiert. Wenn ich nachts in deine Wohnung einbreche und axtschwingend vor deinem Bett stehe, willst du auch nur diesen Irren aus deinem Zimmer haben und hörst nicht zu, ob ich vielleicht was ganz intelligentes dabei rufe.

      • superkret@feddit.org
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        2 days ago

        Und ihr kleines Kind mitzunehmen, wenn man vorhat, vermummt Molotov-Cocktails zu werfen, sagt eine ganze Menge.