Das ist hier zwar schon eine krasse Bubble aber mich interessiert es dennoch: Unterstützt du die Ziele der Letzten Generation? In den Augen vieler, sind die Bürger:innen, die sich z.Z. täglich in Bayern hauptsächlich auf die Straße kleben ein massiver Dorn im Auge und Kritik ist immer angebracht, sowohl zu der Organisation selbst als auch ihrem Vorgehen oder ihren Zielen. Daher eben nochmal meine Frage: Unterstützt du:
- 100km/h Tempolimit auf Autobahnen
- 9€-Ticket
- Gesellschaftsrat Klima
?
Also du fragst nur nach den Zielen, nicht nach den Methoden oder? Die Ziele gehen mir nicht weit genug. Wenn man sich anschaut wie das Klima gerade verrückt spielt und wie der CO2 Ausstoß weltweit trotzdem noch jedes Jahr steigt dann kann eigentlich kein Ziel gut genug sein. Zumindest ist es aber mal ein Anfang und eigentlich finde ich dass die Diskussion darum und die gesellschaftliche Akzeptanz für stärkere Maßnahmen das eigentliche Ziel ist.
Die Methoden sehe ich als etwas fragwürdiger an. Ist aber auch eine schwierige Situation und ich wüsste nicht direkt wie ichs besser machen würde.
Danke für deine Antwort :)
Ja genau, es ging nur um die Ziele ^^
Ich und eigentlich alle, von denen ich die Meinung dazu kenne, sind da ganz deiner Meinung. Sie gehen nicht weit genug. Die Ziele sind Pipifax. Und genau das ist das Entlarvende, denn nichmachl solch einen Pups bekommt unsere Regierung hin. Wir müssen und als Volk also die Frage stellen, ob unsere Regierung überhaupt Klimaschutz möchte, wenn sie solch einfachen Entscheidungen wie ein Tempolimit und das 9€-Ticket trotz gesellschaftlicher Mehrheit nicht zu Stande bekommt.
Was die Methoden angeht, bin ich auch ganz bei dir. Ich sehe die Blockaden als leider notwendiges Mittel an, um die Aufmerksamkeit zu bekommen um dann auf die eigentlichen Aktionen (Sylt, schwarzer Kleister aufs GG usw) das Licht der Presse zu bekommen.
Und genau das ist das Entlarvende, denn nichmachl solch einen Pups bekommt unsere Regierung hin. Wir müssen und als Volk also die Frage stellen, ob unsere Regierung überhaupt Klimaschutz möchte, wenn sie solch einfachen Entscheidungen wie ein Tempolimit und das 9€-Ticket trotz gesellschaftlicher Mehrheit nicht zu Stande bekommt.
Finde ich auch einen spannenden Punkt, das konkrete Argument aber nicht besonders schlüssig.
Beispielsweise, wenn die Forderungen stattdessen wären: “Glühbirnen über 90W dürfen nicht mehr verkauft werden, vegetarische Mahlzeiten dürfen maximal 3€ kosten” könnte man sehr ähnlich argumentieren.
Um ein schlüssiges Argument daraus zu machen wäre es für mich notwendig, dass die geforderten Mittel das gewünschte Ziel (Klimaschutz) effektiv stützen, und eine Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Ergebnis besteht. Je kleinteiliger die Maßnahme, und je kleiner und fraglicher die Auswirkung auf Emissionen, desto weniger Kraft hat das Argument, meine ich.
Ich würde zum Beispiel sagen, dass unsere Regierung klar Klimaschutz möchte obwohl diese kleinen Forderungen nicht umgesetzt werden, wenn sie schnellstmöglich aus der Kohleverstromung aussteigt, Subventionen für Fossile abbaut, Erneuerbare massiv ausbaut, eine effektive Kohlenstoffbepreisung umsetzt, etc.
Oder kurz, was die Regierung in der Realität an Absichten verfolgt, würde ich an diesen Punkten mit großen Auswirkungen festmachen. Unabhängig von ihrem Standpunkt zu kleineren Forderungen.
Würde gern wissen, was die Überlegung von LG zur Wahl genau dieser Forderungen war. Die Begründung auf der Homepage “spart CO2 ein” wirkt recht beliebig und auf mich wenig überzeugend, da es ja noch einige andere Maßnahmen mit ähnlichem, oder sogar größerem, Einsparpotential gibt.
Es sind doch keine kleinen Forderungen mit hohem Aufwand und wenig Nutzen.
Im Gegenteil lässt sich ein Tempolimit quasi “gratis” einführen, wenn man sonst für die CO2 Einsparung ein Großkraftwerk mit Windkraft ersetzen müsste.
Ich finde bei den Forderungen jedoch einen anderen Aspekt entscheidend. Es geht dabei darum einen Kulturwandel einzuleiten. Anzuerkennen, dass wir unsere Mobilität weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu ÖPNV und Fahrrad bewegen müssen, sowie anzuerkennen, dass die momentane Politik Wirtschaftslobbyinteressen und damit die Interessen weniger sehr reicher Menschen exzellent vertritt, aber die Interessen der breiten Bevölkerung nicht hören will. (bewusst überspitzt)
Die vermeintlichen großen Entscheidungen werden ohne Kulturwandel nicht gelingen und es wird auch keine politische Unterstützung dafür geben, weil diese ja außerhalb der Kultur sind. Damit wird sich selbst ein Rahmen geschaffen, damit man als Politiker sagen kann “ich würde ja gerne aber *Zwinker”.
Nur ist das Problem, was auch sehr gut aus Veränderungsprozessen in Unternehmen und Institutionen untersucht ist, das der Kulturwandel letztlich am längsten dauert. Oder als Beispiel: Ne neue Zahnbürste ist schnell gekauft. Deswegen putzen sich die kleinen Kinder aber nicht von selbst die Zähne.
Beide gewählten Ziele haben eine Mehrheit in der Bevölkerung. Das Tempolimit kostet nichts. Und das 9€ Ticket kostet zwar, ist aber sehr effektiv.
Aber wir haben nicht genügend Schilder für die Limits. Leider kein /s laut manchen.
Sowohl Ziele als auch Methoden, ja.
based. Sehen wir uns ab dem 13. September in Berlin?
Wäre 15. auch ne Option?
Klar. das ganze geht mindestens bis Ende des Jahes :)
Ja, ja und ja. Immer wenn ich scherzhaft gefragt werde ob ich mich denn auch bald festklebe (ich mache Tierrechtsaktivismus), sage ich den Leuten dass die LG eigentlich deutlich weiter gehen sollte im Angesicht der Krise. Das soll keine Kritik an der LG sein, sondern nur meine Meinung verdeutlichen.
Sehr geil! Ich komme auch aus dem Tierrechtsaktivismus :> Um so mehr Menschen wir sind, desto weiter werden wir gehen können ✊
Wir sind schon zu dritt! Unaufhaltbar!
ich kenn noch 4 weitere die auch aus dem tierrecht kommen aber sich eben jetzt voll und ganz aufs klima fokussieren und auf die straße kleben. wir sind shcon ganz schön viele :D
- Jain. 130 fände ich passend. Mindert auch ganz nebenbei den Anreiz ein Auto zu kaufen dass genug Leistung für >170kmh hat.
- Jain. 9€ gerne, 49€Ticket ist in den allermeisten Fällen aus meiner Sicht bereits ausreichend um aus finanzieller Sicht das Auto unrentabel zu machen. Entscheidender wäre statt neue Autobahnen zu bauen den ÖPNV massiv auszubauen.
- Jain. Einerseits gerne mehr Beratung durch Bürger, andererseits werden deren Ergebnisse erfahrungsgemäß ignoriert. Verpflichtungen die Ergebnisse umzusetzen sind auch wieder schwierig bei einem nicht demokratisch gewählten Rat.
Dennoch finde ich die Proteste gut und richtig. Wir brauchen mehr lenkende Wirkung Richtung Klimaneutralität: Besser verfügbarer öffentlicher Nah- und Fernverkehr, höhere CO2 Steuer, Aufstellen regenerativer Energien vereinfachen, Städteplanung zu Gunsten von Radverkehr und ÖPNV, usw., usw.,…
Welche Methoden in welcher individuellen Ausprägung umgesetzt werden ist geradezu irrelevant, solange genügend davon umgesetzt wird und Das schnell geht. Da wir momentan erst ein paar wenige erste, richtige aber zaghafte, Schritte umgesetzt haben ist mir prinzipiell alles recht. Und wenn eine Maßnahme dann zurückgefahren wird weil wir irgendwann das Ziel erreicht haben gerne. Aber da sind wir noch lange nicht.
Bei den 9 Euro müsste man sich auch mal anschauen, ob es an der Stelle nicht fast schon wirtschaftlicher wäre, den kompletten Nahverkehr staatszufinanzieren. Die ganze Ticketinfrastruktur usw könnte man sich sparen.
Einerseits ja, aus individueller Perspektive.
Wenn’s aber um CO2-Einsparung geht, dann ist die Obergrenze ja erst mal die Verfügbarkeit von Öffis - und wenn da alle relevanten Kapazitäten schon beim 9€-Ticket komplett ausgefüllt sind, dann hätten weitere Preissenkungen doch kaum mehr einen Effekt, oder?
Guter Kommentar weil ehrlich und differenziert, möchte nur auf einen Punkt eingehen:
bei einem nicht demokratisch gewählten Rat.
Meinem Verständnis nach bedeutet Demokratie (‘demos kratos’), dass die Herrschaft vom Volk ausgeht. Wie genau das geschieht ist offen, entsprechend gibt es verschiedene Umsetzungen des demokratischen Prinzips. Beispielsweise repräsentative oder direkte Demokratie.
Auch sind für mich Wahlen nicht zwingend ein Bestandteil von Demokratie. Falls das Volk auch ohne Wahlen herrschen kann, könnte ich das als demokratisch sehen. Wahlen sind, meine ich, nur ein Werkzeug, um den Willen vom Volk zu ermitteln. Falls es andere Werkzeuge mit ähnlicher Funktion gibt, okay. In der allgemeinen Wahrnehmung wird Demokratie häufig mit Wahlen gleichgesetzt (wohl weil aktuell die meisten Umsetzungen von Demokratie auf Wahlen basieren), das muss aber nicht so sein.
Gesellschaftsräte verwenden Sortition statt Wahlen, um ein repräsentatives Gremium zu ermitteln. Die Idee ist auch hier, dass der Wille des Volkes bestimmen soll, was gemacht wird. Da mit repräsentativen Quoten gearbeitet wird lässt sich sogar argumentieren, dass ein durch Sortition bestimmtes Gremium repräsentativer ist als ein gewähltes Gremium, und daher den Willen des Volkes besser abbilden kann.
Eine Quelle mit provokantem Zitat dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Demarchie#Demarchie_in_den_Demokratietheorien
„Die Entscheidung durch das Los entspricht dem Wesen der Demokratie, die Entscheidung durch Wahl dem der Aristokratie.“ – Baron de Montesquieu
Er/sie hat auch nicht gesagt, dass es undemokratisch sei, sondern eher ein Problem vorliegt, wenn Entscheidungen bindend sind ohne demokratische Wahl. Eine Zufallsauswahl ist für das Volk nicht die Möglichkeit, Positionen zu wählen
ein Problem vorliegt, wenn Entscheidungen bindend sind ohne demokratische Wahl. Eine Zufallsauswahl ist für das Volk nicht die Möglichkeit, Positionen zu wählen
Ja, darauf habe ich versucht einzugehen. Ohne Wahl kann man nicht wählen, das ist klar.
Oft wird Demokratie mit Wahlen gleichgesetzt. Diesen Irrtum habe ich versucht aufzuklären.
Unsere repräsentative Demokratie mit Wahlen ist ein Versuch, ein repräsentatives Abbild der Bevölkerung zu bestimmen, welches den Willen des Volkes ausdrücken kann. Sortition mit Quoten ist ein anderer Versuch, das Gleiche zu bewirken. Beide sind (allein schon) aufgrund des gemeinsamen Ziels demokratisch.
So wie du es hier darstellst habe ich es noch nicht sehr weit durchgedacht, danke dafür. Ich glaube es könnte ein gutes Tool sein, bedürfte allerdings sehr guter Methoden um sinnvoll zu funktionieren und Gesetzesänderungen auf Verfassungsebene um einen Gesellschaftsrat mit rechtlich bindender Entschlussfähigkeit zu haben. Dadurch ist es für die nahe Zukunft wohl eher ein theoretisches Gedankenspiel.
Freut mich sehr, wenn ich neue Gedanken anregen konnte!
wohl eher ein theoretisches Gedankenspiel
Gesellschaftsräte wurden bereits “erfolgreich” zum Beispiel in Irland, Frankreich und Deutschland eingesetzt. Jedenfalls erfolgreich, wenn man den Pressemitteilungen folgt. Bei den Teilnehmenden z.B. in Frankreich war auch deutlicher Frust zu hören, da die Ergebnisse (anders als zuvor versprochen) von der Regierung kaum beachtet oder gar genutzt wurden. Obwohl diese Organe für Lösungen zu kontroversen Fragen ein ungewöhnlich hohes Maß an Zustimmung erarbeiten konnten.
bedürfte allerdings sehr guter Methoden
Das stimmt definitiv, das ist ein wichtiger Punkt. Es braucht Zeit und Ruhe (oft mehrere Monate), sachliche Information (wissenschaftliche Unterstützung) und professionelle Moderation und Mediation. Dafür bekommt man statt Interessensvertretung, Parteipolitik und ideologischen Grabenkämpfen: Konsensgestützte Lösungen.
Beispiele zu vom Staat eingesetzten Gesellschaftsräten, die bereits stattgefunden haben:
Danke für die ausführliche Antwort :)
@Shunned_Marble4378
Tempolimit ist eine von sehr wenigen Maßnahmen, die wir sofort und ohne großen Aufwand machen könnten. Es gibt viele Argumente für ein Tempolimit, aber eigentlich nur “Egoismus” dagegen.Das 9€ Ticket war günstig und vor allem einfach. Kein Abo. Kein Digitalzwang. Einfach kaufen und einen Monat lang fahren. Das muss wieder her. So günstig wie möglich. Nein, das muss sich *nicht* selbst tragen.
Gesellschaftsrat halte ich für eine interessante Idee. Sollten wir mal machen.
Fun fact: ich bin letztens durch Belgien, Niederlande und Frankreich gefahren, drei Länder mit Autobahnlimits. In keinem Land kam ich aufgrund der Baustellen und Staus so schlecht voran wie in Deutschland. Ich bin nicht unbedingt für Tempo 100, aber 120-130 sollte doch wohl drin sein und würde auch den Verkehrsfluss verbessern.
Ich finde das, was die LG macht richtig, wichtig und sehr mutig. Mir selbst fehlt der Mut dazu, mich auf die Straße zu setzen und mich anfeinden zu lassen. Ob das Tempolimit 100, 120 oder 130 ist wäre mir egal, wichtig nur, daß es kommt. Wenn du auf der Inntal-Autobahn durch Österreich fährst hast du auch ein Limit auf 100. So what? Ist einfach so und Österreich ist immer noch nicht untergegangen. 9€-Ticket fände ich super.
Danke für deine Antwort :)
Wie stehst du zur Kernidee des Gesellschaftsrates?
PS: es gibt auch viele Aufgaben die im Hintergrund erledigt werden, die den ganzen protest erst ermöglichen ;)
- Jupp
- Jupp
- Kann nicht schaden.
Insgesamt halte ich die Ziele der LG für sehr moderat, was bemerkenswert ist in Anbetracht der Radikalität ihrer Methoden.
Was ist daran bemerkenswert? Nicht einmal diese Kleinigkeiten bekommen wir umgesetzt.
ich finde es zudem nichtmal radikal… RAF war radikal. LG versucht einfach nicht komplett ignoriert zu werden wie freitags for future… schon dumm dass kinder nicht mit einem Mitarbeiter ausweis von Shell oder BP geboren werden, sonst würden die wahrscheinlich als Menschen betrachtet werden müssen
Was radikal bedeutet ist natürlich sehr subjektiv. Terrorismus wie der der RAF erfüllt natürlich diese Definition, ist aber nicht der Maßstab, den ich vor Augen hatte. Ich finde es schon radikal, das LG bei den Verkehrblockaden ihr Leben auf Spiel setzen, riskieren, in Präventivhaft genommen zu werden (Bayern wieder mal!), oder sogar zu Gefängnisstrafen verurteilt zu werden.
Ich würde das dann vielleicht anders formulieren. Die Gegner der LG agieren oft radikal. Die Methoden der LG sind eigentlich nicht radikal.
Ich meine, dass das vernünftige, konstruktive, etwas prosaische Vorschläge sind, die, wie du richtig sagst nicht weit genug führen. Das klingt für mich eher nach Parlamentsausschuss als nach APO. Diesen Disconnect zwischen Forderungen und Methodik finde ich Bemerkenswert.
Jo. Tempolimit mir die Geschwindigkeit egal, 100 120 140. Kannste dir aussuchen.
ÖPNV sollte langfristig kostenlos werden.Ok, Tempolimit 417 km/h ?
Einziges gutes Tempolimit
Ok, 300.000 pro Sekunde, aber nicht weiter!
based
- Als Forderung ja, da der Kompromiss mit 130 dann realistisch scheint.
- Ja.
- Ja.
Methode find ich super, da sie mehr Wirkung zeigt, als Aktionen gegen andere Gruppen. Also abseits von Terrorismus scheint mir das gerade die effektivste Lösung zu sein.
Danke für die Antwort :) Punkt 1 seh ich persönlich auch so.
Den letzten Satz versteh ich nicht ganz.
Methode = auf Straße kleben und Verkehr behindern. Das erregt Aufsehen und sorgt für Diskussion. Unternehmen und Politiker behindern wurde hingegen in der Presse kaum erwähnt und ging völlig unter. Damit hat man also weit weniger erreicht. Die einzig weitere Eskalationsstufe, die mir einfällt, wäre nicht mehr friedlich und würde wahrscheinlich schnell im Bereich von Terrorismus landen.
Soweit so klar. Mir ist nur noch nicht hervorgegangen, ob du die nächste Eskalationsstufe unterstützen würdest :D
Unterstützen nein, verstehen aber wohl schon. Ich hab sehr viel Respekt vor den Protestierenden, dass die die ihnen gegengebrachte Gewalt wegstecken, ohne sich zu widersetzen. Das ist schon fast militant friedlich ^^
Stimmt :D
Man könnte es zuspitzen (was ja gerne auch von der Gegenseite in Richtung Klima RAF gemacht wird) und sagen, dass sie die Geschichte des friedlichen Widerstands weiterführen und somit das Erbe von historischen Größen wie Ghandi weiter am Leben erhalten.
Ich fahr zwar selber selten Auto, aber 100kmh oder sogar 130kmh ist mir zu niedrig. Außerdem bringt das jetzt bei den E-Autos sowieso nicht mehr viel…
Um ganz ehrlich meine Meinung zur Gruppe an sich auszudrücken: durch Auf-die-Straße-kleben (Nötigung) oder Sachbeschädigung (auf Kosten anderer) die Politik zu erpressen finde ich abartig und undemokratisch.
Die Nötigung ist nicht zwangsweise gegeben und Sachbeschädigung hält sich afaik auch in Maßen
Mit Nötigung meine ich das Versperren einer Straße. Das ist einfach nicht die Art und Weise, Vorderungen in einer Demokratie durchzusetzen. Oder soll jetzt jeder hier seine Forderungen stur und rücksichtlos auf Kosten anderer durchpreschen?
Wie gesagt, das ist meine Meinung zur Letzen Generation (gleiches gilt für z.B. “Just Stop Oil” oder gewisse Tierschutzgruppen, die Zugänge versperren etc.)
Kann es ja sein, war aber nicht die Frage, sondern wie du die drei Ziele findest wovon du auf eines geantwortet hast.
Nr. 2 Das Deutschlandticket (49€-Ticket) auf 9€ herabzusetzen finde ich schwierig, denn das Geld würde an anderer Stelle fehlen und 9€ sind extrem günstig. Als Aktion fand ich die Sache super aber auf Dauer wäre mir die Finanzierung davon einfach zu teuer.
Nr. 3 Nach einem kurzen Blick auf die Website soll der Gesellschaftsrat aus zufällig ausgelosten Bürgern bestehen, die dann sich eine Lösung für einen Ausstieg von fosslien Brennstoffen bis 2030 überlegen sollen.
Diese Idee halte ich für lächerlich… Erstens brauch es eine beträchtliche Anzahl an Leuten damit diese statistisch repräsentativ sein können, zweitens ist das Problem eher ein wirtschaftliches, weniger wie sozial gerecht der Aussteig wäre und außerdem frage ich mich, welche Vorteile das bringen sollte gegenüber Politikern, die diesen (recht unrealistischen Vorschlag, angesichts der kurzen Zeit) aushandeln. Bürger, die sonst noch etwas zu tun haben, sollen sich zusammensetzen und hochkomplexe Probleme lösen?👍
ja. die Ziele sind uneingeschränkt gut. Es gibt noch wirkungsvollere was Klimaschutz angeht (hoher, steigender CO2 preis + Klimageld, und nötigere was Gesellschaft angeht (starke Besteuererung von Hypervermögen, Wachstumsdefinititon, Wirtschaftssystemänderung).
da bin ich uneingeschränkt bei dir. solche ziele darf dann der gesellschaftsrat erarbeiten ^^
- Tempolimit 100km/h, ja bitte! Bin selbst auf das Auto angewiesen, und muss das schon alleine deshalb befürworten, weil mir mein eigenes Leben lieb ist. Mehr Verkehrssicherheit und Klimaschutz, was will ich mehr?
- Als Landbewohner mit beschissener ÖPNV-Anbindung bin ich gezwungenermaßen maximal Gelegenheitsnutzer, für mich persönlich war deshalb das 9€-Ticket gut. Günstig genug, um es einfach bei der erstbesten Gelegenheit zu kaufen, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, ob sich das jetzt lohnt. Das unsägliche 49€-Ticket mit Abofalle ist für mich nicht zu gebrauchen. Öffentliche Verkehrsmittel heißen nicht umsonst “öffentlich”, die dürfen und müssen gerne zum Nutzen der gesamten Öffentlichkeit subventioniert werden. Eigentlich würde ich hier noch weiter gehen und Tickets im Nahverkehr komplett abschaffen. Finanzierung über eine zweckgebundene, einkommensabhängige Nahverkehrsabgabe. Das wäre sozialverträglich und würde als positiven Nebeneffekt viel unnötigen Aufwand sparen. (Ticketverkauf und -kontrolle fallen im ÖPNV komplett weg)
- Schlechter als unser von Lobbyismus und Parteiproporz zerfressenes Berufspolitikertum können zufällig ausgeloste Gesellschaftsräte eigentlich nicht sein.
Fahr doch Landstraße
Mache ich zum Glück meistens, aber manchmal muss ich auf die Autobahn, und die wird zunehmend zum Irrenhaus. Geringere Geschwindigkeitsdifferenzen würden das massiv entspannen.
Amen!
- Fordert mal 100, dann bekommen wir 130 als Kompromiss, das ist ok.
- Von mir aus. Ich denke, für entsprechend Bedürftige sollte es kostenfrei sein, wenn das Geld in den Ausbau investiert wird kann Ticket auch weiter 49€ kosten.
- Liebe Ölindustrie, liebe Autolobby: Nur, falls ich gelost werde: Mich könnt ihr kaufen! ;-)
Ich hab die Sympathie für die Letzte Generation beim Thema Gesellschaftsrat verloren. Ein Mini-Parlament aus gelosten statt gewählten Politikern soll entscheiden? Und die gelten dann als demokratisch legitimiert? Wird der Rat dann irgendwie paritätisch besetzt oder überlassen wir das auch der Lostrommel? Wird mein Name veröffentlicht, wenn ich gelost werde? Warum sollte besser funktionieren als ein demokratisch legitimates Parlament?
Edit: *Und warum sollte jemand, der von mir nicht (wieder)gewählt wurde mich besser vertreten als jemand, der Interesse an einer zweiten Wahlperiode hat?
Aus Forschungssicht gibt es durchaus Argumente dafür zu losen statt zu wählen. Eines der Hauptargumente warum das demokratischer ist, ist bspw. dass Losen einen tatsächlichen Querschnitt der Gesellschaft generiert. Unsere Parlamente sollen eigentlich die Bevölkerung widerspiegeln. Aber während du Handwerker, Landwirte, Krankenpfleger und alleinerziehende Mütter dort fast gar nicht antriffst, ist die Gruppe der männlichen, studierten Juristen aus Politikerfamilien deutlich überrepräsentiert.
Im Gesellschaftsrat sitzen ausschließlich Handwerker, Landwirte, Krankenpfleger und alleinerziehende Mütter die zufällig in eine Machtposition gelost wurden und denen jetzt von zig Seiten die Tür eingerannt wird. Sind die dann noch preventiv? Wie gesagt: Unsere gewählten Parlamentarier (und ihre Parteien) haben immerhin das Interesse, nochmal wiedergewählt zu werden.
Danke für die Antwort :)
Ich kann mir nuch dem anschließen, was Euniels sagt. Ansonsten gerne auch diesen Kommentar zum GR lesen:
Edit: *Und warum sollte jemand, der von mir nicht (wieder)gewählt wurde mich besser vertreten als jemand, der Interesse an einer zweiten Wahlperiode hat?
Es geht um Verantwortung und Vertrauen. Einerseits wollen Politiker wiedergewählt werden und führen deswegen unsachliche Politiken durch, die von ihren unsachlichen Wählern verlangt werden, statt Probleme zum Wohl der Allgemeinheit zu lösen - Stichwort Rente. Andererseits neigen Politiker zur Selbstbereicherung und dazu Politiken durchzusetzen, die ihnen selbst nützen - Korruption, Postengeschacher, Fraktionszwänge. Wir als einfache Bürger können daher nicht darauf vertrauen, dass Berufspolitiker in unserem Sinn handeln, aber wir können darauf vertrauen, dass es zufällig ausgewählte Bürger tun. Wir können darauf vertrauen, dass diese zufällig ausgewählten Bürger, sich den Problemen sachlich und in gewisser Hinsicht unpolitisch stellen, weil sie die Welt aus unserer Perspektive sehen und dazu den Input von Experten bekommen und in die Tiefe der Thematik einsteigen können. Wir können also darauf vertrauen, dass wir genauso entschieden hätten, wenn wir zufällig ausgewählt worden wären, auch wenn wir die Entscheidung im Detail nicht nachvollziehen können. Der Bürgerrat nimmt den schmutzigen Kampf und die Wahlmarktdynamik aus der Politik. Er wird nicht die Expertiselücke zwischen Politik und Bürger schließen, aber er wird dafür sorgen, dass die Tatsache, dass ein Bürger nicht für alles Experte sein kann, sich weniger negativ auf den demokratischen Prozess auswirkt. Denn in unserer bürgerratlosen Demokratie, muss jeder Bürger eigentlich für alles Experte sein, um zu guten Lösungen zu finden und weil das nicht so ist und nicht so sein kann, haben es Populisten ja auch so einfach.
Also kurz um: Vertrauen in zufällige ‚Volksvertreter‘ statt Mitbestimmung jedes Einzelnen durch gewählte Parlamente.
Ne danke, lass mal.
Wenn der Average Joe mitbestimmt, hast du mehr Mitbestimmtung, als wenn du deine Meinung an Parteien anpassen musst, die sie dann noch mal durch politische Vorteilnahme filtern, deren Vertreter sie durch persönliche Vorteilnahme filtern und zwar in einem System, dass deine Meinung noch mal durch kommunale, landespolitische und bondespolitische Ebene filtert. Deine Meinung wird durch das System so sehr verwässert, dass du auch würfeln könntest.
Beim Zufall regiert das Volk, bei der parlamentarischen Demokratie regiert der Zufall.
Ich hab dann entweder volle Mitbestimmung oder gar keine.
Wir hatten mal die absurde Idee, jedem ein gleichwertiges Mitbestimmungsrecht einzuräumen… Wenn dich das Parteisystem mit seinen ‘Filtern’ so sehr stört, wende dich an Abgeordnete, werde Parteimitglied, lass dich wählen.
Es geht bei Demokratie ja auch nicht um direkte Mitbestimmung - direkte Mitbestimmung ist nur ein Werkzeug und kein Ziel- , sondern darum, ein Ziel zu definieren, bei dem die verschiedenen Interessen einer Gesellschaft bestmöglich ausgeglichen sind, und mithilfe sachlicher Expertise den besten Weg dorthin zu finden. Direkte Mitbestimmung an sich hat keinen Wert. Im Gegenteil ist sie schädlich, sobald es zu viele Menschen gibt, die Demokratie nicht mehr verstehen oder liberale Werte nicht mehr teilen.
- Ist mir egal, ob das jetzt 100 oder 130 sind? Irgendwo rasen die Leute sowieso.
- Geile Sache
- Hört sich gut an, hab auch den erklärenden Beitrag gelesen.
Ich finde man sollte vor allem die reichen belasten bei der Klimafrage. Die sind ja anscheinend für sehr viel mehr co2 Ausstoß verantwortlich und natürlich auch Firmen zu rechenschafft ziehen. Elektroautos fördern und öffentliche Verkehrsmittel weiter ausbauen.
Gefühlt wollen die grünen und vllt linke in diese Richtung gehen aber dann wenn sie es können passiert es dann doch nicht. Gras legalisieren ist toll aber ich hätte gerne einen (über)lebenden Planeten
So gerne ich auch auf reiche hate, sind wir in Sachen Klima alle die reichen in Deutschland. Die paar superreichen machen zwar relativ mehr aus aber nicht absolut
Ja stimmt alle sind “reich” in Deutschland, trotzdem gibt es Armut. Wenn ich aber sehe wie Leute von Hamburg nach Sylt als Einzelperson mit ihrem Privatjet fliegen kotzt mich das schon mal ein bisschen an. Ist es nicht so dass die reichsten 10% mehr co2 ausstoßen als der Rest?
Ich finde die Firmen in Deutschland haben es sowieso viel zu gut, Autolobby stark und dann bauen wir munter fröhlich weiter Kohle ab während wir gleichzeitig Atomkraftwerke stilllegen weil die ja doch so schlecht sind.
Ist es nicht so dass die reichsten 10% mehr co2 ausstoßen als der Rest?
Weltweit kommt das knapp hin. Quelle. Aber wie du bereits sagst, in diesem Kontext sind in Deutschland alle “reich”. Copy paste, weil ich das gestern schon erklären musste: E.g. in Germany poorest 99% of the country are still responsible for about 91% of the emissions, the poorest 90% for 71% and the the poorest 50% for 27%
https://taz.de/Ungleiche-Emissionen-in-Deutschland/!5922585/
Privatjets aus der Welt zu besteuern ist eine gute Idee, aber das Hauptproblem ist und bleibt die Mittelschicht der Industrienationen. Da ist das Produkt aus Anzahl der Menschen und Emissionen pro Kopf nun einmal am größten.
Danke für deine Antwort :)
Finde ich alles gute Vorschläge und können wir im Geselslchaftsrat ja dann besprechen ;) Sehen wir uns ab dem 13. in Berlin? :P
Was ist am 13 ten in Berlin?
Ab dann wird ein sozialer Kipp- und Wendepunkt in der Berlin angesteuert. Wir legen Berlin so lange lahm, bis dieser erreicht ist (durchgeplant ist alles soweit bis Weihnachten, wenn das nicht reicht, geht es danach weiter).
Wow das hört sich krass an. Bist du auch von der letzten Generation? Musst du nicht beantworten wenn du nicht willst. Ich find’s ultra cool, das endlich was dagegen passiert
Wir sind alle von der Letzten Generation ;) Aber ja, ich bin auch aktiv, sofern es zeitlich mit meiner Arbeit vereinbar ist.
- Ich fände ein Tempolimit von 130 km/h sinnvoll. 100 km/h ist etwas zu langsam.
- 9€ ticket würde ich sofort wieder kaufen. Beim 49€ ticket stört mich der Preis. Der ist für mich als Gelegenheitsheitsfahrer bzw. Wochenendefahrer zu hoch, wenn man bedenkt, dass meine ganze Familie ja auch eins braucht. Da wären wir dann bei 200€ im Monat.
- Da hab ich mich noch nicht genug mit beschäftigt um eine Meinung zu haben.
Generell finde ich die letzte Generation gut. Nachdem Fridays for future nur wenig nachhaltigen Erfolg hatte, muss es jemand geben, der mit stärkere Maßnahmen auf das klimaproblem aufmerksam macht. Sonst wird es von der Politik weiter ausgesessen. Die LG fordert aktuell den Staat heraus, der jetzt Farbe bekennen muss und aktuell eine ganze miese Figur abliefert, Stichwort: terroristische Vereinigung. Das ist einfach nur ein Witz und zeigt, dass der Staat keine Antworten hat und der LG nicht begegnen kann/will außer durch Kriminalisierung und Gewalt. Es geht ihm quasi nur darum die LG wegzubekommen um damit dieses “Problem” loszuwerden.
Vielen Dank für deine Antwort! :)
Du hast absolut recht! Gerade angesichts der Minimalforderungen, die die LG hat, zeigt der Staat sein abscheuliches Gesicht und wo die Interessen liegen.
Ich unterstütze grundsätzlich dieMotivation und die Begründungen, denn in der Tat wird zu wenig gemacht und FFF ist da eher irrelevant geworden.
Zu den drei Forderungen:
- Nein, 130 km/h
- Jein, ob es genau 9 sein müssen, lasse ich mal dahin gestellt, aber definitiv eher als 49
- Definitiv nein. Die allermeisten haben keine Ahnung von dem Thema, entsprechend ist die Zusammensetzungswahl Mumpitz. Ich bin eher für Expertenräte. Dass diese aber nicht bindend sind, hat auch Vorteile, wie wir an der jüngsten Aussage einer Wirtschaftsweisin lernen durften, die das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln wollte. Das ist zwar biologisch Quatsch, versteht sie aber nicht.
Danke für die Antwort :)
Ich verstehe deinen Ansatz. Das wäre dann quasi eine technokratische Lösung. Die Idee des Gesellschaftsrat ist es, ihn von Expert:innen moderieren und aufklären zu lassen. Es ist quasi ein Expert:innenrat, aber ein demokratisch legitimierter, denn wahre Vertreter:innen der Bevölkerung können dort aufgeklärt für und gegen Maßnahmen entscheiden.