• Chariotwheel@kbin.social
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    1 year ago

    Harter Tobak, wenn das auch nur ansatzweise wahr ist. Bisher ging es ja nur um Till Lindemann und gewollte Ignoranz der Band, aber damit wäre Flake auch ziemlich dran.

    • knopfloch@feddit.de
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      1 year ago

      Dazu käme noch, dass das dann fast 30 Jahre lang so geht. Das muss man sich mal vorstellen! Die Frau, der das 1996 mit 22 Jahren passiert, ist heute fast 50 Jahre alt. Gleichzeitig fallen noch heute junge Frauen zum Opfer.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        1 year ago

        Es muss halt auch jeder gewusst haben der etwas mehr mit der Band zu tun hatte und keiner hat irgendwas gesagt - das sind ja Zustände wie bei der katholischen Kirche.

        • Wirrvogel@feddit.de
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          1 year ago

          das sind ja Zustände wie bei der katholischen Kirche.

          Nur wenn es systemisch ist, kann es so lange funktionieren ohne dass es Folgen hat und das ist das Bindeglied zwischen den Fällen hier und der katholischen Kirche. Täter werden erst durch ein System des Wegschauens, des Verharmlosens und Normalisierens befähigt so viele Taten zu begehen und fühlen sich irgendwann auch unangreifbar.

  • halfmanhalfalligator@feddit.de
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    1 year ago

    Irgendwie zwiegespalten in der Debatte.

    Einerseits bin ich absolut kein Fan von Vorverurteilungen ohne rechtliche Verfahren, auf der anderen Seite ist es wichtig das Thema laut zu diskutieren um gerade junge Menschen die heute egal wie wo und von wem sexuellen Missbrauch erfahren darin zu bestärken sich jemandem anzuvertrauen bzw. zu den Bullen zu gehen.

    • Sodis@feddit.de
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      1 year ago

      Selbst wenn am Ende herauskommt, dass nichts strafrechtlich relevantes passiert ist, ist für mich die Sache dennoch moralisch verwerflich. Wenn du ein Castingsystem aufbaust, um junge Frauen in Massen in deine Afterparties zu schleusen ohne dabei zu erwähnen, dass es auch um Sex geht, die dann da abfüllst, ihnen ihr Handy abnimmst und zur After-Afterparty mit Till schleust, wo es dann harten Sex gibt, ist das extrem ekelhaft. Früher oder später wird es einen Fall geben, wo Konsens zumindest fragwürdig ist, eben weil das ganze System der Afterparties so ist, wie es halt ist.

    • Jungealde@feddit.de
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      1 year ago

      Wenn man sich mal anschaut, wieviele Menschen es gibt, die sich inzwischen dazu geäußert haben, also Menschen, die selber Opfer waren, Menschen, denen die Opfer sich zeitnah anvertraut haben. Dazu noch Menschen, die bei Tourneen dabei waren und auch schon vor den Anschuldigungen davon berichtet haben, dass da widerliche Dinge passieren. Dann brauch ich doch wirklich kein Gerichtsurteil mehr, um mir eine Meinung zu bilden. Entweder das ist eine riesige Verschwörung, bei der hunderte Menschen über mehrere Jahre heimlich zusammengearbeitet haben, oder Till Lindemann und Co sind Schweine.

  • SirSamuelVimes@feddit.de
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    1 year ago

    Schaut euch doch bitte einfach mal auf Prime die offizielle Rammsteindoku “Rammstein in Amerika” an - Ab 00:47:30 min. Man sieht kurze Szenen einer Backstageparty (müsste im Rahme der Family Values Tour 1998 gewesen sein), mit jungen Frauen, welche sich bereits zur Begrüßung teilweise entblößen. Till Lindemann erklärt dazu: “Man hat, wenn man von der Bühne kommt, so eine ganz eigenartige Chemie im Körper. Die muss kompensiert werden. Dafür ist glaube ich eine Party ganz gut. Dafür, dass man langsam wieder runterkommt. Das Elend dabei ist, dass man relativ viel trinkt und jeden Abend relativ betrunken ist.” (kein 100% Zitat, schaut es euch einfach an https://www.amazon.de/Rammstein-Amerika-Dokumentation/dp/B07ZR54PQF/ ).

    Selbst WENN an diesen ganzen Vorwürfen nichts dran sein sollte, MÜSSEN wir uns als Gesellschaft, Fans, Musikfreunde, Veranstalter einfach darum kümmern, dass solche Exzesse keinen perfekten Nährboden für Vergewaltigung und ähnliches bieten können. Sei es mit Verhaltenskodex, Schulungen, Personal, Videoüberwachung oder einfach öffentlichem Druck per simpler Nachfrage. Hier wird auch Rammstein nur die Spitze des Eisbergs sein.

    • tetha@feddit.de
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      1 year ago

      Ich find es vor allem krass, was von einigen alles unter den Deckel “Sex, Drugs and Rock&Roll” geworfen wird.

      Es ist halt eine Sache, wenn jemand aus der Band wen am Merchstand festquatscht und mit Alkohol im Zimmer landen und die Nacht zusammen verbringen. Es gibt da noch genug Eckpunkte über die man diskutieren kann - Einflüsse von Alkohol und Idol-Status auf den Konsens und so. Und ehrlich gesagt: Ich wäre überrascht, wenn das in allen Fällen lupenrein ist. Aber wenn erstmal einfach der Gitarrist nen Fan abschleppt wie auf nem etwas lauteren Date, ist das meiner Meinung nach erstmal generell OK und eher in Einzelfällen problematisch. Sex, Drugs and Rock&Roll. Soller das halt jeden Abend mit wem anders auf der Tour haben.

      Aber was hier nach und nach um Rammstein drumherum behauptet wird ist ja eine komplett andere Dimension und etwas komplett anderes. Alleine die Menge an Organisation um das Heranschaffen von Frauen - und alleine das Wording ist eine traurige Demonstration in der Objektifizierung von Frauen. Und auch wenn nichts nachgewiesen ist, entwickelt sich doch eine perfide Konsistenz und zuviele Dinge von unterschiedlichen Personen und Richtungen passen doch ekelig zusammen.

      Mich kotzt es halt echt an, weil die Metalszene in der breiten Masse eigentlich ein friedliebender Haufen ist, in dem man in der Pit zwar mal nen Ellenbogen in die Fresse kriegt, aber sonst generell safe ist. Wenn ich nur dran denke, in welchen Zuständen wir auf Festivals schon Leute aller Geschlechter in Zelte getragen haben…

  • Lighly@feddit.de
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    1 year ago

    Sollten die Vorfälle aus den Jahren 1996 und 2002 sich so zugetragen haben, könnten sie auch für aktuelle Ermittlungen noch strafrechtlich relevant sein. Keine der beiden Frauen hat bislang Anzeige erstattet.

    Stimmt das denn? Wäre doch wohl schon verjährt, oder…

    • Chariotwheel@kbin.social
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      1 year ago

      Naja, das Verbrechen von damals selbst. Aber ob das nun verurteilt wird oder nicht, wenn es nachgewiesen kann, dann kann es Einfluss auf die Verbrechen haben die später passiert sind.

    • Felix@feddit.de
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      1 year ago

      Wie könnte man das denn über 20 Jahre später überhaupt noch nachweisen?

      • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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        1 year ago

        Prinzipiell können Indizien ausreichen. Wenn sie die Geschehnisse konsistent verschiedenen Menschen über Jahre hinweg erzählt hat, und sich erst jetzt damit an die Öffentlichkeit traut, dann spricht erstmal wenig dafür, dass sie sich das ausdenkt.

        Gerichte brauchen keine “handfesten” Beweise, wenn es starke und stimmige Indizien dafür, und keine dagegen gibt.